Die AG NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck befürchtet, dass bereits am Mittwoch (20. Dezember) die Allgemeinverfügung zum Abschuss durch den Kreis Wesel ausgesprochen werden könnte. Eine Sprecherin des Kreises wollte diesen Termin auf Nachfrage nicht bestätigen, sagte aber, dass die Verfügung „zeitnah“ erfolgen solle.
„Es geht um nichts weniger als die beabsichtigte Tötung der einzigen fortpflanzungsfähigen Wolfsfähe im Bereich des Niederrheins und des Münsterlandes. Würde sie vollzogen, hätte das vermutlich zur Folge, dass das einzige rein nordrheinwestfälische Rudel sich auflösen und damit ausgelöscht würde“, kritisiert die AG NABUs in einer Mitteilung der Vorsitzenden der Kreisverbände Borken, Bottrop und Wesel.
„Abschuss auf den Gabentisch“
„Minister Krischer will scheinbar den Wolfsgegnern den Abschuss auf den Gabentisch legen und damit einer sachgeführten Debatte mit gut abzuwägenden Gegenargumenten die Grundlage entziehen“, so die drei Vorsitzenden. Sie kritisieren das Tempo: Man wolle „scheinbar die Vakanzen in der Vorweihnachtszeit bei den Naturschutzverbänden nutzen“, um unveränderliche Tatsachen zu schaffen“.
Nur eine Woche Frist bei der Anhörung sei für die Naturschutzverbände „unzumutbar kurz und kann durch zusätzliche Urlaubsvakanzen in der Vorweihnachtszeit kaum angemessen bearbeitet werden. Dennoch werden die Naturschutzverbände unter diesen vorsätzlich erschwerten Bedingungen ihr Bestes geben“. Auch seien Gerichte zu dieser Jahreszeit nicht voll besetzt.
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