Helmut Joppien und Anke Bender

© Helmut Scheffler (A)

10 Jahre Region Ost: Helmut Joppien und Anke Bender ziehen Bilanz

rnInterview

Die Region Ost wurde vor 10 Jahren von den ev. Gemeinden Schermbeck und Drevenack und dem pfarramtlichen Dienst des Lühlerheims gebildet. Helmut Joppien und Anke Bender ziehen Bilanz.

Schermbeck

, 15.04.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kreissynode hatte 2011 die Zusammenarbeit einstimmig beschlossen. Wir baten den pensionierten Pfarrer Helmut Joppien und Nachfolgerin Pfarrerin Anke Bender um eine Bilanz.

Warum wurde die Region Ost gegründet?

Joppien: Vor zehn Jahren war absehbar, dass die Personalsituation in der Evangelischen Kirche knapper werden würde. Hauptanliegen war, Gemeinden zukunftssicher aufzustellen. Dazu gehörte insbesondere eine engere Zusammenarbeit der Pfarrpersonen.

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Wie änderte sich die pastorale Versorgung?

Joppien: Zum Team gehörten die Pfarrstelleninhaber in Drevenack und Schermbeck, damals Pfarrer Dieter Hofmann und ich mit jeweils 100 Prozent, sowie Pfarrer Hans Herzog mit insgesamt 75 Prozent, der jeweils zur Hälfte für die Stiftung Lühlerheim sowie für einen Schermbecker Bezirk zuständig sein sollte. Da passte es, dass wir drei, obwohl sehr verschieden, uns gut verstanden. Die Gemeinden haben sehr bald auch die jeweils anderen Pfarrer als ihre akzeptiert.

Warum haben Sie die Gemeinden nicht zusammengelegt?

Joppien: Obwohl die Kirchtürme gerade mal in guter Fahrradentfernung stehen, gab und gibt es doch wenig Bereitschaft, über das eigene Dorf hinauszudenken und alte Traditionen zu verändern. Wir haben bei den Beratungen zur Veränderung der Gottesdienstzeiten gemerkt, wie schwierig das ist, sich auf neue Wege einzulassen.

Was änderte sich durch die Region Ost?

Joppien: Die Gemeinden hatten jetzt regelmäßig mit allen drei Pfarrpersonen zu tun. Leider ist der „Kanzeltausch“, bei dem die Pfarrer/innen im ganzen Kirchenkreis Gottesdienste feiern, schon vorher eingeschlafen. Die Bildung der Regionen hat den übergemeindlichen Austausch erst recht erschwert.

Gab es auch in anderen Bereichen engere Zusammenarbeit?

Joppien: Die Erwartungen waren vor zehn Jahren sicher größer als die tatsächlichen Veränderungen. Gemeinsame Beratungen der Presbyterien blieben seltene Ausnahmen. Auch übergemeindliche Angebote wie Meditation in der Fastenzeit wurden eher selten angenommen.

Bender: In der Coronazeit hat es gemeinsame Briefaktionen zu Ostern und Weihnachten gegeben. Auch die ökumenische Themenreihe „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat uns zusammengebracht. Momentan läuft die Ausstellung „Sicherheit neu denken“ - die Arbeitsgruppe des Kirchenkreises hat in der Ostregion ihren Schwerpunkt.

Gibt es Ideen für die Arbeit in der Region Ost im zweiten Jahrzehnt?

Bender: Das neue Pfarrteam ist mit Pfarrer Daniel Wiegmann seit Oktober 2021 wieder komplett. Pfarrer Hans Herzog ist von Superintendent Thomas Brödenfeld beauftragt, die Vertretung in der Kirchengemeinde Brünen zu übernehmen. Dort ist die Pfarrstelle vakant. Die Vertretung soll vom 1. Juni bis zum 31.12.2022 dauern. Danach können wir unsere weiteren Ideen für die Ostregion entwickeln.

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