Der Bar-Besuch in Essen vor zehn Tagen hatte für Amine Harit Konsequenzen. Es gab nicht nur ein Gespräch mit Sportvorstand Jochen Schneider, sondern auch Strafen für den Mittelfeldspieler.

Gelsenkirchen

, 29.03.2020, 17:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als vor etwas mehr als einer Woche bekannt wurde, dass Amine Harit in einer Shisha-Bar in Essen trotz Coronavirus-Pandemie bis weit nach Mitternacht mit mehr als zehn Personen gefeiert hatte, schüttelte man beim FC Schalke 04 mit dem Kopf. Ausgerechnet Harit, der sich während seiner Schalke-Zeit schon mehrfach nicht an die Regeln hielt, war wieder einmal auffällig geworden.

Dabei hatte er doch Besserung gelobt. Kurz zuvor hatte Schalke noch via Twitter eine Video-Botschaft von Harit veröffentlicht. Der Tenor: Nehmt die aktuelle Situation aufgrund der Coronavirus-Pandemie ernst und respektiert die Anordnungen der Bundesregierung zu respektieren. Doch die eigenen Ratschläge befolgte Harit nicht.

„Saftige Geldstrafe“

Die Worte, die Sportvorstand Jochen Schneider daraufhin bei der Beurteilung dieses unerfreulichen Vorfalls in Essen wählte, hörten sich dann aber eher moderat an. „Es stimmt, Amine war mit einem Bekannten dort, weil ihm zuhause die Decke auf den Kopf gefallen ist. Es war ein Fehler, den hat er jetzt auch eingesehen. Ich habe ihm noch mal den Ernst der aktuellen Lage vor Augen geführt. In dieser schlimmen Krisen-Situation sind Dinge, die gestern noch normal waren, heute nicht mehr zu tolerieren. Amine tut es sehr leid, und es wird nicht wieder vorkommen,“ wurde Schneider von „Bild“ zitiert.

Doch nach Informationen dieser Zeitung blieb es nicht bei einer verbalen Rüge. Harit wurde vom Bundesligisten gleich zweifach bestraft. Einmal gab es, wie es aus Vereinskreisen heißt, eine „saftige Geldstrafe“ für den Marokkaner. Die genaue Größenordnung wollen die Königsblauen nicht preisgeben, aber es soll sich um eine Summe handeln, die auch einem Großverdiener in Schalker Diensten weh tun soll.

Spende für Kumpelkiste-Aktion

Zweitens ist der Mittelfeldspieler dazu angehalten worden, die Arbeit der Gelsenkirchener Ultras mit einer Spende zu unterstützen, die in Zusammenarbeit mit dem Verein und der Stiftung „Schalke hilft“ sogenannte Kumpelkisten packen, ausliefern und an Menschen aus dem Gelsenkirchener Stadtgebiet verkaufen, die sich in Quarantäne befinden, zu einer Risikogruppe gehören oder im medizinischen Sektor arbeiten.

In den Kumpelkisten befinden sich Grundlagen der Lebensmittelversorgung. Neben frischen Vitaminen wie Obst und Gemüse, gibt es auch haltbare Klassiker wie Nudeln, Mehl und Zucker.

Vielleicht sollte Harit überlegen, außer seinem finanziellen Beitrag selbst für ein paar Stunden mit anzufassen. Beispiele für solch lobenswertes Verhalten gibt es in der Profibranche in Zeiten der Corona-Krise mittlerweile einige. So engagiert sich der ehemalige Frankfurt-Profi Martin Fenin, indem er im Auftrag des Roten Kreuzes für Senioren einkaufen. Da sollte Harit doch auch in der Lage sein, ein paar Kumpelkisten zu transportieren, oder?

Schlagworte: