Darüber gibt es wohl keine zwei Meinungen: Schalke spielt seit Wochen nicht annähernd auf dem Niveau der so erfreulichen Hinrunde. Das 0:5 gegen Leipzig war dabei der traurige Höhepunkt. Woran liegt‘s?
Natürlich spielt die Personalsituation eine große Rolle, das darf man nicht wegdiskutieren. Erst Sané, Stambouli und dann auch Nastasic, in der Rückrunde Serdar und Caligiuri – wenn solche Säulen einer Mannschaft wegbrechen und lange fehlen, ist das nur schwer zu kompensieren. Denn wenn sie wieder am Ball sind, sind sie ja noch nicht sofort wieder bei 100 Prozent – wie man bei Suat Serdar gegen Leipzig gesehen hat.
Keine nachhaltige Ausrede
Auf der anderen Seite hat aber auch jeder Spieler, der für das Stammpersonal neu ins Team kommt, den Anspruch, in der Bundesliga zu spielen. Insofern mag das Verletzungspech als kurzfristige Erklärung für den Leistungsabfall ausreichen, eine nachhaltige Ausrede darf es nicht sein.
Denn die Grundlagen des Fußballs zu erfüllen muss auch eine ersatzgeschwächte Mannschaft in der Lage sein. Ich bin nun wirklich niemand, der allzuviel auf die diversen Statistiken gibt, die da mittlerweile vor, während und nach den Spielen angefertigt werden: Aber es stimmt mich schon nachdenklich, wenn ich lese und höre, dass Schalke längst nicht mehr so viel läuft wie noch in der Hinrunde.
Ohne Laufen läuft es nicht
Alleine gegen Leipzig lag die Gesamt-Laufleistung unter sechs Kilometer von dem Pensum des Gegners. Der darüber hinaus vom Mittwochabend noch ein schweres Champions-League-Spiel und eine offenbar nicht ganz reibungslose Rückreise in den Knochen hatte.
Die Laufleistung muss mindestens stimmen, sonst läuft es halt nicht. Gerade bei einer Mannschaft, die individuell – so ehrlich müssen wir sein – nicht die Qualität hat wie eine Mannschaft der Klasse RB Leipzigs.
Die Basis für Erfolg
Viel laufen, immer in Bewegung sein – das ist noch längst keine Sieg-Garantie, aber es ist die Basis, um sich überhaupt mit Top-Teams messen zu können. Davon warten im März gleich zwei auf Schalke. Die Bayern im Pokal, der BVB in Dortmund im Derby. S04-Trainer David Wagner muss seine Jungs also wieder ans Laufen kriegen - idealerweise schon am Samstagabend beim Bundesliga-Spiel in Köln.