Vorfreude auf das Wiedersehen mit dem Ex-Verein

Hannover gastiert auf Schalke

Wenn der FC Schalke 04 am Sonntag (18 Uhr/Sky) Hannover 96 empfängt, dann werden die Zuschauer ihre Blicke nicht nur auf Ralf Fährmann und Co richten. Zwei alte Bekannte, nun in Diensten bei den Niedersachsen, werden dann an ihre alte Wirkungsstätte im Ruhrgebiet zurückkehren.

Gelsenkirchen

, 18.01.2018, 16:13 Uhr / Lesedauer: 2 min
Horst Heldt (l.) und André Breitenreiter kehren mit Hannover 96 nach Gelsenkirchen zurück.

Horst Heldt (l.) und André Breitenreiter kehren mit Hannover 96 nach Gelsenkirchen zurück. © dpa

Zwei Funktionsträger der Niedersachsen, die auch schon in Schalker Diensten standen, kehren zum ersten Mal in neuem Verantwortungsbereich in die Veltins-Arena zurück: Manager Horst Heldt und Trainer André Breitenreiter.

Keine Wunden zurückgeblieben

Auch wenn beide alles andere als glücklich darüber waren, dass sie im Sommer 2016 die Königsblauen verlassen mussten - bei Heldt flossen sogar Tränen - sind wohl keine Wunden mehr zurückgeblieben. Längst haben sich Heldt und Breitenreiter dem Projekt Hannover 96 mit Haut und Haaren verschrieben. Das erfordert viel Kraft, wenn man zum Beispiel an die Probleme mit der dortigen Fanszene denkt. Sportlich läuft es für die Niedersachsen bisher allerdings hervorragend.

Schon im Hinspiel bekamen die Schalker zu spüren, welches Potenzial Hannover besitzt. 1:0 hieß es nach 90 Minuten für die Breitenreiter-Elf, was nicht unverdient war. Wie sieht der 96-Coach die Ausgangsposition vor dem Wiedersehen in der Veltins-Arena?

„Auf einem sehr guten Weg“

„Beide Mannschaften haben unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele. Schalke will sich für die Champions League qualifizieren, wir wollen mit 96 so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen, und da ist unsere Mannschaft als Aufsteiger mit 26 Punkten nach 18 Spieltagen auf einem sehr guten Weg“, sagte der 44-Jährige auf Anfrage dieser Zeitung. „Wir waren im Hinspiel gegen Schalke sehr variabel, das wollen wir auch am Sonntag wieder sein, um möglichst das Optimale rauszuholen.“

Dass er trotz direkter Qualifikation für die Europa League auf Platz fünf nach Saisonende für einen Neuanfang freigestellt worden war, ist für Breitenreiter längst Geschichte. „Ich bin überzeugt, dass mein Trainerteam und ich auf Schalke einen guten Job gemacht haben, der Verein wollte trotzdem einen anderen Weg gehen. Das gilt es zu respektieren. Aber ich bin da mit mir im Reinen und habe für mich aus der Zeit viel mitgenommen“, betonte der Coach.

Lose Verbindungen

Lose Verbindungen bestehen zu den Königsblauen immer noch. „Ich habe noch Kontakt zu dem einen oder anderen Spieler und Angestellten von damals, meistens per SMS, aber nicht regelmäßig. Und ich bekomme auch mal eine Gratulations-SMS, wenn wir mit 96 gewonnen haben. Ich freue mich auf jeden Fall, am Sonntag viele Leute auf Schalke wiederzusehen“, sagte Breitenreiter.

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Das gilt natürlich auch für Horst Heldt, der sechs Jahre als Manager auf Schalke Verantwortung trug. In diesem Zeitraum erreichten die Blau-Weißen jedes Jahr die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb, dreimal sogar die Champions-League-Teilnahme. Auch im Nachwuchsbereich setzte Heldt Akzente. Er forcierte nach seinem Amtsantritt auf Schalke den Ausbau der Knappenschmiede, weil die Zertifizierung der Nachwuchsarbeit damals nicht so ausfiel, wie man sich das vorgestellt hatte. Heldt stellte Geld und Personal zur Verfügung, schaffte neue Strukturen, sodass Schalke die höchste Zertifizierung - drei Sterne - erhielt.