Tedesco verdient eine faire Chance auf Schalke
Kommentar
Huub Stevens kam als großer Unbekannter nach Schalke und stieg auf zum Jahrhundert-Trainer, aus dem wie der Messias empfangenen "Don Jupp" Heynckes wurde in relativ kurzer Zeit der uncharmant entlassene "Don Flop". Zwei völlig verschiedene Beispiele, die aber eins belegen: Auf Schalke ist es absolut unmöglich, seriöse Prognosen abzugeben, ob ein neuer Trainer Erfolg haben wird. Das gilt auch und gerade für Domenico Tedesco.

Bilder der Vorstellung von Domenico Tedesco als neuer Trainer des FC Schalke 04.
Zu jung, zu wenig Erfahrung, vielleicht ein wenig zu leise – das könnten die Kritiker dieser Personalie anführen. Lehrgangsbester, ein Typ wie Nagelsmann, gestählt durch den Zweitliga-Klassenkampf mit Aue, ein ausgezeichneter Ruf in der Branche – so ließe sich dem neuen Mann lobhudeln.
Im Prinzip ist das alles unwichtig, nicht mehr als Kaffeesatzleserei. Tedesco hat wie jeder andere Schalker Trainer eine faire Chance verdient – was vorher war, zählt dabei allerdings nicht. Die Abschluss-Note 1,0 im Trainer-Lehrgang wird Tedesco nicht dabei helfen, wenn er die ersten Spiele in den Sand setzt. So geduldig wie mit Markus Weinzierl wird sich das Schalker Umfeld wahrscheinlich nicht noch einmal zeigen.
Heidel im Mittelpunkt
Zwei Vorteile hat Tedesco: Weinzierl hat ihm ganz viel Luft nach oben gelassen, und sollte es mit Tedesco auf Schalke nicht klappen, wird nicht er im Mittelpunkt der Kritik stehen, sondern Manager Christian Heidel.