Breitenreiter vor HSV-Spiel
"Stabilität ist in unserer Situation sehr wichtig"
Nach fünf sieglosen Schalker Pflichtspielen in Serie ist der Aufschrei groß. Vielleicht ist es gut, dass Königsblau am Mittwoch, 20 Uhr, gleich ins nächste Spiel stolpert. Der HSV ist in der Arena zu Gast, Schalke-Trainer Andre Breitenreiter muss sich aber in erster Linie Fragen zu den letzten Spielen stellen.
Andre Breitenreiter über ...
... das Personal: Eric Maxim Choupo-Moting hat am Montag versucht zu trainieren, er musste aber abbrechen. Auch das MRT hat nichts neues ergeben. Er wird wohl ausfallen. Younes Belhanda und Joel Matip hatten zuletzt leichte Probleme, haben sich aber durchgebissen.
... das Spiel in Frankfurt: Stabilität ist in unserer Situation sehr wichtig. In Frankfurt haben wir gezeigt, dass wir verunsichert waren. Da kam einiges hoch, was auch in der letzten Saison passiert ist; dann passieren auch leichte Fehler. Wir hatten nicht die Präzision im letzten Pass. Das versuchen wir besser zu machen, das können wir auch besser. Aber zumindest defensiv haben wir in Frankfurt gut gearbeitet und das war wichtig.
... die Entwicklung der Mannschaft: Was die Spieleröffnung angeht, sieht man deutliche Fortschritte, auch wenn der Gegner versucht, zuzustellen. In Frankfurt wurde das weniger. Da hatten wir eine fehlende Passgenauigkeit und gerade im vorderen Drittel oft Chancen auf den letzten guten Passe verpasst.
... die Erwartungshaltung auf Schalke: Ich wünsche mir - als Trainer oder als Spieler - , dass wir jedes Spiel gewinnen, auch jedes Trainingsspiel und jeden Zweikampf. Dass das nicht immer umzusetzten ist, sollte jedem klar werden. Ich habe bewusst den Wunsch geäußert, dass wir die Europa League gewinnen, aber es war auch nur ein Wunsch. Ich möchte immer den maximalen Erfolg, aber es lässt sich nicht immer so realisieren, wie man es sich wünscht.
... das Publikum: Der Fan erwartet eine Mannschaft zu sehen, die alles gibt und niemals aufgibt. Deswegen ist es immer erstmal wichtig, 90 Minuten lang alles zu geben. Auch wenn ich in Rückstand gerate, muss ich den Kopf hoch nehmen, Verantwortung übernehmen und mich nicht ergeben. Wir arbeiten aber auch an einer Spielerweise, die für Fans ansehnlich ist.
... das System mit nur einem Stürmer: Ich bin nicht auf das 4-2-3-1 festgefahren. Aber die Aufstellung hat auch damit zu tun, was im Training angeboten wird. Klaas-Jan Huntelaar braucht nicht nur Flanken, sondern auch Bälle in die Schnittstelle. Wir haben ihn gerade in Frankfurt nicht gut genug in Szene gesetzt.
... Leroy Sané: Wir haben großes Pech, was Langzeitverletzte angeht. Leroy im Speziellen bekommt deshalb nicht die Auszeit, die er benötigt. Er hat bisher immer viel Verantwortung übernommen und Tore gemacht. Nach dem Wolfsburg-Spiel hat er aber eine Phase erwischt, in die jeder junge Spieler mal hinein gerät. Daraus muss er lernen und wieder aus dem Loch wieder rauskommen. Er hat große Unterstützung, unabhängig davon, ob er von Beginn an spiel oder eingewechselt wird.
... Atsuto Uchida: Er hat Trainingsversuche unternommen, aber 100-prozentig war es nie. Er ist jetzt in Japan bei seinem Operateur, dort soll er jetzt die nächsten Wochen auch noch bleiben. Fakt ist: Er wird in dieser Rückrunde keine Rolle mehr spielen können.