Das Spiel war längst beendet, doch Simon Terodde konnte sich immer noch nicht beruhigen. In der Mixedzone der Veltins-Arena schimpfte der Mittelstürmer wie ein Rohrspatz über Schiedsrichter Hartmann. Was war passiert?
Kurz vor dem Abpfiff fiel Karlsruhes Verteidiger Herold im Strafraum der Ball auf den Ellenbogen. Schiedsrichter Hartmann ließ zunächst weiterlaufen, schaute sich dann aber nach Intervention des VAR die Szene nochmal am Bildschirm an – und blieb bei seiner Entscheidung.
„Ist der geisteskrank?“
Das sorgte bei Terodde für völliges Unverständnis. „Das ist ein klarer Elfmeter! Ist der geisteskrank? Will der mich verarschen, oder was?“ Drastische Worte, doch sein Angriffskollege Keke Topp formulierte es ähnlich. „Das ist eine Frechheit! Ich habe, glaube ich, noch nie gesehen, dass der Referee herausgeht und dann nicht auf Elfmeter entscheidet – und das ist uns jetzt zweimal in Folge passiert. Da sind alle der Meinung. Eine bodenlose Entscheidung“.
Der junge Stürmer räumte jedoch auch ein: „Wir hätten es in der ersten Halbzeit entscheiden müssen, ganz klar.“ Damit meinte Topp die zahlreichen Möglichkeiten, die Schalke nicht zur Führung nutzen konnte.

Auch Schalke-Trainer Karel Geraerts bewertete die Aktion des Karlsruher Spielers als „klaren Elfmeter“. Aber der Belgier vergaß auch nicht daran zu erinnern, dass Karlsruhe eine starke Mannschaft habe. „Was schmerzt, ist die Situation kurz vor Schluss. In meinen Augen war es ein klares Handspiel, somit hätte es Elfmeter für uns geben müssen. Das wäre noch einmal eine gute Chance gewesen, um den Siegtreffer zu erzielen“, so der Belgier.
Er gab auch zu bedenken: „Wir hatten uns mehr als einen Punkt vorgenommen, am Ende ist es ein Zähler geworden. Trotz allem dürfen wir am Ende nicht vergessen, dass wir gegen eine Mannschaft gespielt haben, die in diesem Kalenderjahr im Schnitt drei Tore pro Spiel erzielt hat“.
Eichner ist zufrieden
KSC-Trainer Christian Eichner war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der Veltins-Arena zufrieden: „Wir können mit dem Punkt gut leben. Ich habe eine wuchtige und giftige Schalker Mannschaft erwartet. So ist der Gegner auch aufgetreten. Schalke hatte im ersten Durchgang zwei, drei klare Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Da hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir dann das Heft des Handelns in die Hand genommen. Da ist das Spiel ein wenig in unsere Richtung gekippt. Unterm Strich ist es in meinen Augen ein gerechtes Unentschieden“.
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