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Schalkes Jahrhunderttrainer wird 65: Huub Stevens ist sich immer treu geblieben
Schalke 04
„Hart, aber herzlich“ - diese Charakterisierung trifft den Kern von Hubertus Jozef Margareta Stevens, der am 29. November seinen 65. Geburtstag feiert. Auf Schalke wird er „Huub“ gerufen.
Als er im Oktober 1996 von Manager Rudi Assauer aus dem Hut gezaubert wurde, war die Überraschung groß. Doch innerhalb weniger Jahre verschaffte sich der gebürtige Limburger so viel Respekt, dass seine Wahl in den S04-Aufsichtsrat in diesem Jahr nur eine Formsache war.
Als „harter Knochen“ und großer Freund von Disziplin hatte sich Stevens bereits in seiner ersten Amtszeit vom Oktober 1996 bis zum Juni 2002 präsentiert und viele Erfolge gefeiert. Sein Spuch „Die Null muss stehen“ wurde zum Kultsatz, der ihm jedoch nicht gerecht wird. Stevens legte zwar Wert auf die Defensive, doch er vertraute im Angriff Spielern wie Ebbe Sand oder Emile Mpenza, die eine Ära mit tollem Offensivfußball prägten.
Rudi Assauer: „Der beste Trainer, den Schalke je hatte“
Sein Wunsch vor dem Ende seiner ersten Schalker Amtszeit ging in Erfüllung: „Ich möchte mich mit einem Sieg vom FC Schalke 04 verabschieden“, formulierte Stevens am 11. Mai 2002 vor dem Pokalfinale gegen Leverkusen. Seine Mannschaft ließ Taten folgen, gewann 4:2 und feierte damit innerhalb von zwölf Monaten den zweiten Pokalsieg.

Abschied mit Pokal: Zum Ende seiner ersten Amtszeit gewann Huub Stevens 2002 das Finale gegen Leverkusen - und feierte anschließend mit Manager Rudi Assauer. © dpa
Für Stevens war es ein Triumph in der neuen Heimat, denn nach sechs Jahren Schalke wechselte er zu Hertha BSC Berlin. Dabei sorgten die Umstände des Wechsels für reichlich Diskussionsstoff. Assauer hielt trotz einiger Ungereimtheiten „an dem besten Trainer fest, den Schalke je hatte“ (O-Ton Assauer über Stevens). Unter Stevens war Schalke im spannendsten Bundesliga-Finale aller Zeiten 2001 auch Vizemeister geworden.

Der Pott ist im Pott: Stevens‘ größter Erfolg war der Sieg im UEFA-Pokal 1997. © dpa
Im September 2011 kehrte er zu Schalke zurück, wo er den erkrankten Ralf Rangnick ablöste. Am 16. Dezember 2012 beurlaubte Schalke seinen „Jahrhundertrainer“ nach dem Absturz auf Platz sieben der Tabelle, doch der Kontakt zwischen Trainer und Verein blieb eng.
Am 10. Februar 2016 trat Stevens aufgrund von Herzrhythmusstörungen von seinem Trainerposten in Hoffenheim zurück und beendete seine Karriere, die auch als Spieler viele Höhepunkte hatte. Er war dreimal niederländischer Meister mit dem PSV Eindhoven sowie UEFA-Cup-Sieger und niederländischer Pokalsieger.

Schalke ist er treu geblieben: 2018 wurde er in den Aufsichtsrat des Vereins gewählt. © dpa
Nach einer Herzoperation lässt es der 65-Jährige nun etwas ruhiger angehen. Das ist ganz im Sinne seiner Familie mit Ehefrau Toos und den Kindern Maikel und Laura.