Als der FC Schalke 04 kürzlich bei Preußen Münster den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison feierte, vergoss Max Grüger beim Schlusspfiff ein paar Tränen. Alle Anspannung fiel vom 19-Jährigen ab, denn diese 90 Minuten waren etwas ganz Besonderes für ihn. Der defensive Mittelfeldspieler feierte sein Profidebüt für den FC Schalke 04, also für seinen Herzensclub, dem er seit der U 9 angehört.
„Ich war vor dem Spiel extrem nervös. Freunde und Bekannte haben mir hinterher zwar versichert, dass man es mir nicht während des Spiels angemerkt habe, doch es war so“, erzählte der gebürtige Gelsenkirchener am Dienstag in einer Medienrunde.
Geduld macht sich bezahlt
So ganz kann der Mittelfeldspieler es immer noch nicht fassen, den Sprung in den Profibereich geschafft zu haben. Er lebt seinen Traum und musste in den vergangenen Wochen viele neue Erfahrungen verarbeiten. Dabei wurde seine Geduld auf manch harte Probe gestellt, denn bereits im Wintertrainingslager in Albufeira durfte Grüger erstmals mit seinem Kumpel Vitalie Becker bei den Profis mittrainieren.
Wer das schafft, der beginnt natürlich darüber nachzudenken, ob und wann er mal in einem Pflichtspiel bei den Schalker Profis ran darf. In Münster war es dann endlich so weit. Dass Grüger eine gute Leistung bot und sofort zu den besten Spielern bei den Königsblauen gehörte, machte den 28. September zu einem perfekten Tag für ihn, an den er wohl noch lange zurückdenken wird.

Lob gab es nicht nur von Interimstrainer Jakob Fimpel, sondern auch von seinen Mitspielern. Tobias Mohr war regelrecht begeistert: „Er hat das Spiel an sich gerissen, darauf kann er sehr stolz sein.“ Die Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren, besteht beim 19-Jährigen wohl eher nicht. Grüger ist ein eher zurückhaltender Typ, der nicht so gern im Mittelpunkt steht.
Außerdem ist er durch die Schule von A-Jugendtrainer-Legende Norbert Elgert gegangen, und der legt bekanntlich nicht nur Wert auf sportliche Dinge, sondern auch menschliche Qualitäten. So soll Elgert seinen damaligen Schützling nach dem ersten A-Jugendjahr darin bestärkt haben, jetzt nicht nachzulassen und an seine Fähigkeiten zu glauben.
Alles Schalker in der Familie
Dies hat Grüger so gut umgesetzt, dass er sich dauerhaft im Profifußball etablieren will. Wie sein gesamtes familiäres Umfeld ist er Schalker durch und durch. Früher stand er in der Kurve, nun ist er selbst Teil des Geschehens auf dem grünen Rasen.
Aber der Youngster ist sich bewusst, dass noch viel Arbeit auf ihn wartet. „Aktuell ist es keine angenehme Situation, weil wir mehr von der Saison erwarten haben. In den nächsten Spielen müssen wir unbedingt punkten“, weiß das Schalke-Talent ganz genau, worauf es jetzt ankommt. 249 Zweitligaminuten hat der Gelsenkirchener in bisher drei Zweitligaspielen gesammelt. Viele weitere sollen noch folgen. Samstag gegen Fürth steht die nächste Herausforderung bevor. Und natürlich hätte es Max Grüger am liebsten, wenn er wieder in der Schalker Startelf stehen würde.
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