Schalker Achtungserfolg in Leipzig - aber Embolo, Uth und Co. treffen das Tor nicht mehr

Schalke 04

Die Null steht beim Tedesco-Team hinten und vorne - Schalke ist nun schon seit drei Pflichtspielen ohne eigenes Tor und bleibt nach dem 0:0 bei RB Leipzig im Tabellenkeller der Bundesliga.

Leipzig

, 28.10.2018, 20:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
„Abnutzungskampf“ im Mittelfeld: Schalkes Daniel Caligiuri nimmt es hier gleich mit zwei Leipziger Spielern auf.

„Abnutzungskampf“ im Mittelfeld: Schalkes Daniel Caligiuri nimmt es hier gleich mit zwei Leipziger Spielern auf. © dpa

Von Vokabeln wie „Schönheitspreis“ oder „Attraktivität“ hält Christian Heidel auf den Fußball bezogen im Moment relativ wenig. Die Tabellensituation zwang den Schalker Manager auch nach dem 0:0 bei RB Leipzig zu einer pragmatischen Sicht der Dinge: „Für uns geht es jetzt erstmal darum, überhaupt zu punkten. Es ist noch ein langer Weg raus aus dem Tabellenkeller.“

„Prophet“ Ralf Rangnick

Das kräftezehrende Spiel am Mittwochabend in Istanbul (0:0) war für Schalkes Trainer Domenico Tedesco diesmal kein Grund, die Rotationsmaschine im großen Stil anzuwerfen: Der grippekranke Rudy gehörte wie Amine Harit gar nicht zum Kader, Yevhen Konoplyanka saß nur auf der Bank – für „Kono“ und Rudy kamen Weston McKennie und Nabil Bentaleb neu in die Start-Elf. Der wieder genesene Naldo musste ebenfalls von der Bank aus zuschauen.

Und sah eine sehr kompakt stehende Schalker Elf, die genau so auftrat, wie es Leipzigs Trainer Ralf Rangnick vermutet hatte. „Viele Tore wird es nicht geben“, hatte Schalkes Ex-Coach korrekt prophezeit und die RB-Fans maximal auf einen „knappen Sieg“ vorbereitet. Doch nicht mal da wollte Schalke mitspielen...



Denn die Königsblauen betätigten sich im wahrsten Sinne des Wortes als „Spielverderber“ für die Gastgeber, bei denen Hochkaräter wie Kevin Kampl, Bruma und Jean-Kevin Augustin zunächst nur auf der Bank saßen – Leipzig hatte am Donnerstag noch in der Europa League gegen Celtic Glasgow gespielt.

Schalker „Störfeuer“ im Dauerregen

Die Konsequenz aus dem beharrlichen defensiven Schalker Störfeuer im strömenden Leipziger Dauerregen: Torchancen gab es kaum – weder für RB Leipzig, weil Schalke die Offensiv-Abteilung des Gegners mit Geschick und viel Einsatz aus dem Spiel nahm, noch für Schalke – denn bei allem Lob für die defensive Stabilität darf nicht verschwiegen werden, dass es dem Offensivspiel der Gelsenkirchener (erneut) an Schwung, Kreativität und auch Qualität fehlte – anders ist die von Breel Embolo vergebene Kopfballchance in der 28. Minute kaum zu erklären.

Die größte Chance für Leipzig gab es nach einem Patzer von Alexander Nübel, für den Salif Sané kurz vor der Linie klärte – diese Szene spielte sich erst in der 40. Minute ab, bis dahin konnten sich Timo Werner und Co. kaum ernsthaft im Schalker Strafraum bemerkbar machen.

Das Spiel, im Prinzip ein einziger Abnutzungskampf, lebte von seiner Intensität – bei vielen „grenzwertigen“ Zweikämpfen drückte Schiedsrichter Thomas Brych ein Auge zu, in der 42. Minute zückte er dann gleich drei Mal „Gelb“, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen.

Mendyl sieht fünfte „Gelbe“ und ist gesperrt

Hamza Mendyl, Schalkes „Gelb-König“, war da noch nicht mit in der Verlosung, holte das aber kurz nach der Halbzeit nach, sah seine fünfte „Gelbe“ und ist nun am Samstag gegen Hannover gesperrt. Weil er auch nach seiner Verwarnung noch mit dem Feuer spielte, wechselte Domenico Tedesco ihn aus.

Im Verlauf der zweiten Spielhälfte wurde die Partie eine immer zäher werdende Angelegenheit – in den Schalker Köpfen wuchs die Erkenntnis, dass nach zwei Niederlagen bei RB Leipzig der erste Punktgewinn auch gar keine so schlechte Ausbeute wäre, und trotz diverser Offensiv-Einwechslungen von Ralf Rangnick fehlte auch den „Roten Bullen“ offensichtlich der Glaube, dass ihnen in diesem Spiel noch irgendwer oder irgendwas Flügel verleihen könne.

Domenico Tedesco sah „Plan-Erfüllung“

Zwingende Torchancen gab es nun überhaupt keine mehr, das 0:0 war ein leistungsgerechtes Resultat – was nun jeder bewerten kann, wie er mag.

Domenico Tedesco jedenfalls wollte sich die Schalker Vorstellung in Leipzig nicht kleinreden lassen: „Ich bin zufrieden, weil die Mannschaft sich an meinen Plan gehalten hat.“