Schalke verspielt die letzte Chance auf Europa
1:1 gegen Hamburg
Der FC Schalke 04 kam im letzten Heimspiel der Saison nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den Hamburger SV hinaus. Erstmals nach sieben Europapokal-Teilnahmen hintereinander sind die Königsblauen damit in der kommenden Saison nicht international vertreten und müssen sich neu aufstellen. Der HSV wendete den direkten Abstieg ab. Für Emotionen sorgte die Verabschiedung von Klaas-Jan Huntelaar.
Eine Ära geht zu Ende: SCHALKE TV hat nach @KJ_Huntelaar's letztem Heimspiel mit dem Torjäger gesprochen. #S04HSVpic.twitter.com/kZqEzqIBmL
— FC Schalke 04 (@s04)
Die abstiegsbedrohten Hanseaten schafften dank des Treffers des eingewechselten Pierre-Michel Lasogga in der Nachspielzeit am vorletzten Spieltag ein 1:1 (0:1) beim FC Schalke 04 und konnten ihre Ausgangsposition vor dem Saison-Endspiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Samstag verbessern. Der direkte Abstieg des Bundesliga-Gründungsmitglieds ist nicht mehr möglich.
Nach dem Remis am Samstag in der ausverkauften Veltins-Arena liegt das Team von Markus Gisdol mit 35 Zählern auf dem Relegationsrang 16 hinter den punkgleichen Teams aus Wolfsburg, Augsburg und Mainz (alle 37), die allesamt eine weit bessere Tordifferenz aufweisen. Damit kommt es im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zu einem echten Endspiel um die Relegation. Wolfsburg genügt ein Remis, Hamburg braucht einen Sieg.
Viel Beifall für Huntelaar
Bereits eine Viertelstunde vor Anpfiff des letzten Saison-Heimspiels wurden die Schalker Dennis Aogo, Bayern-Leihspieler Holger Badstuber, Sascha Riether und Torhüter Timon Wellenreuther, die den Verein nach der Saison verlassen, offiziell von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies verabschiedet. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der nach sieben Jahren auf Schalke ebenfalls „Tschüss“ sagt, stand gegen den HSV noch einmal in der Startelf und absolvierte sein 174. Bundesligaspiel für die Königsblauen (82 Tore). Ein weiterer Treffer blieb ihm zwar verwehrt, dennoch verließ der „Hunter“ in der 80. Minute unter tosendem Beifall der Fans das Spielfeld.
Dass auch der bis 2018 gebundene Nationalspieler Leon Goretzka im Sommer geht und sich Bayern München anschließt, dementierte Manager Christian Heidel vor dem Spiel energisch. „Das ist dummes Zeug. Der FC Bayern hat überhaupt keinen Kontakt zum FC Schalke aufgenommen“, sagte er dem TV-Sender Sky, der diese Spekulation zuvor in Umlauf gebracht hatte. Der Revierklub habe gute Gespräche mit Goretzka über eine Verlängerung des Vertrags geführt, sagte Heidel. Nach seinem Willen soll der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler „das Gesicht von Schalke 04“ werden.
Eklatante Abschlusschwäche
Die auswärtsschwachen Hanseaten versteckten sich ohne den gesperrten Marvin Mavraj und Spielmacher Aaron Hunt (Zerrung) keineswegs und sorgten für einige gute Offensivaktionen. Allerdings zeigte sich auch schnell das Manko: die eklatante Abschlusschwäche. Schon nach der ersten guten Kombination lag die Gisdol-Elf zurück. Eine Maßflanke von Nabil Bentaleb verwertete Torjäger Guido Burgstaller mit einem unhaltbaren Kopfball zu seinem schon 9. Saison-Treffer.
Kurz darauf hätte der Österreicher bereits alles klar machen können, als Huntelaar zunächst an den Pfosten köpfte und er den Nachschuss über das leere Tor bugsierte. Die beste HSV-Chance vergab Bakary Jatta bei seinem Startelfdebüt nach einem Konter Sekunden vor dem Pausenpfiff kläglich.
Lasogga gleicht aus
Zwar bemühten sich die Norddeutschen nach dem Wechsel um den Ausgleich, blieben aber im Spiel nach vorn zu ideenlos und harmlos. Viel mehr als ein Distanzschuss von Matthias Ostrzolek (51.) brachte das verunsicherte Team zunächst nicht zustande. Kurz vor Schluss verpasste Bobby Wood erst die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, ehe Lasogga doch noch die Hoffnung auf die Rettung wahrte.
Von dpa