André Hechelmann antwortet geduldig auf jede Frage und weiß genau, dass der Erkenntniswert einige seiner Antworten äußerst begrenzt ist und wohl auch sein muss. Der Schalker Sportdirektor befindet sich gerade im Wartezimmer der Gerüchte und Spekulationen, kann, darf oder will auf Anfrage von Journalisten möglichst wenig konkret werden.
Der Transfermarkt ist noch gar nicht richtig in Schwung gekommen, Spieler und Vereine bringen sich in Stellung, da könnte ein Wort zu viel schon kontraproduktiv sein. Es gilt, quasi „zwischen den Zeilen“ gut zuzuhören.
Handlungsbedarf im Sturm
Also lässt sich mit einem Gerücht wohl schon einmal aufräumen: Eine Rückkehr von Donis Avdijaj, der zuletzt auch mit Schalke in Verbindung gebracht worden war, ist wohl kein Thema - obwohl absehbar ist, dass die Königsblauen im Sturm werden nachlegen müssen.
Bülter wird wechseln
Denn zumindest hat Hechelmann nun offiziell bestätigt, dass es zwischen Schalke und der TSG Hoffenheim konkrete Gespräche in Sachen Marius Bülter gibt. Der Spieler bzw. sein Management sei auf Schalke mit dem Wechselwunsch herangetreten. Soweit, dass man einen konkreten Abschuss verkünden könne, sei man allerdings noch lange nicht, so Hechelmann.
Spekuliert wird über eine von Schalker geforderte Ablösesumme in Höhe von fünf Millionen und einem Angebot der TSG in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Es wäre aber wohl eine große Überraschung, sollte dieser Deal nicht zustande kommen.
Ein Teil wird investiert
Schalke ist schließlich selbst an einem zügigen Abschluss interessiert, denn ein Teil des Geldes soll in neues Personal investiert werden. Das gilt auch für die Ablöse, die Schalke für Jordan Larsson kassiert. Er wechselt nun fest zum FC Kopenhagen, an den Schalke ihn in der Rückrunde der Vorsaison ausgeliehen hatte.
Larsson wurde mit Kopenhagen Dänischer Meister, nachdem es auf Schalke für ihn nicht so funktioniert hatte, wie es Verein und Spieler sich vorgestellt hatten. Die Ablöse wird sich um die 1,5 Millionen Euro bewegen.
Schallenberg auf dem Zettel
Bevor neue Leute kommen, verschlankt Schalke den Kader also erstmal: Auch Kerim Calhanoglu wird in der kommenden Saison kein Königsblauer mehr sein, er wechselt zum Zweitliga-Konkurrenten Spvgg. Greuther Fürth. Finanziell wird Schalke von diesem Wechsel profitieren, „wenn Kerim sich gut entwickelt“, so Hechelmann.
Und was mit mit neuen Leuten? Dass Schalke Mittelfeldspieler Ron Schallenberg vom SC Paderborn auf dem Zettel hat, wird schon länger vermutet, und Hechelmann sagt zumindest nichts, was dem widersprechen würde. Auch Verteidiger Maxim Leitsch von Mainz 05 verweist der Schalker Chef-Kaderplaner nicht ins Reich der Fabel, wenn es um mögliche Neuzugänge geht.
Zalazar will weg? Nichts gehört
Während Fans und Journalisten nahezu täglich konkrete Ab- oder Zugänge serviert bekommen möchten, sieht Schalkes Trainer Thomas Reis das Ganze entspannter. Er geht ohnehin nicht davon aus, dass er beim Trainingsauftakt am 26. Juni den kompletten neuen Kader beisammen hat.
Zu dem soll zukünftig auch Rodrigo Zalazar gehören. Er will angeblich weg, Hechelmann hat von einem Wechselwunsch Zalazars nichts gehört. Noch nicht. Das Wartezimmer der Gerüchte und Spekulationen hat viele Türen und Fenster. Und ganz dünne Wände.
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