Als Breel Embolo sein erstes Bundesligator für den FC Schalke 04 gelang, gab es für den 19-Jährigen am Sonntagabend kein Halten mehr. Er sprintete zur Schalker Bank und nahm Enrico Heil liebevoll in den Arm. Der Schalker Zeugwart hatte nämlich vor der Heimpartie gegen Mönchengladbach dem Stürmer nicht nur seinen ersten Bundesligatreffer prophezeit, sondern ihm geraten, auch neue Stollen für seine Fußballschuhe zu benutzen.
GELSENKIRCHEN
02.10.2016, 22:10 Uhr
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Schalkes Matchwinner gegen Mönchengladbach: Breel Embolo.
Embolo hörte auf den Rat des Experten und traf nach 90 Minuten sogar zweimal ins Schwarze. „Wir sind eine geile Truppe. Das konnten wir endlich auch mit einem überzeugenden Ergebnis dokumentieren“, sagte Schalkes Rekordtransfer vom FC Basel, dem die Erleichterung über seine starke Leistung auch deutlich anzusehen war. Bei seiner Auswechslung wurde Embolo mit stehenden Ovationen verabschiedet.
"Er hat ein Ausrufezeichen gesetzt"
Trainer Weinzierl ist zwar kein Freund davon, einzelne Spieler zu loben. Aber nach dem 4:0-Erfolg gegen Mönchengladbach machte er eine Ausnahme. „Für das gesamte Team und natürlich Breel Embolo freut es mich sehr. Er hat ein Ausrufezeichen gesetzt und sich dadurch geboxt“, so der 41-Jährige. Und Weinzierl zeigte sich spendabel. Montag und Dienstag ist trainingsfrei. Die nächste Einheit findet erst am Mittwoch um 16 Uhr statt. Dann allerdings in kleiner Besetzung, weil zahlreiche Nationalspieler mit ihren Ländermannschaften unterwegs sind.
Auch Christian Heidel war glücklich. „Ich freue mich wahnsinnig für Breel. Er opfert sich für die Mannschaft auf und bestreitet in jedem Spiel rund 30 Zweikämpfe“, sagte der Schalker Manager. Der 53-Jährige sah endlich „Männerfußball“ (O-Ton-Heidel). „Die Mannschaft hat sich voll reingehauen. Das ist die Basis, so muss es sein,“ lobte Heidel. Doch als großen Befreiungsschlag sah der Schalker Manager die ersten drei Punkte für die Königsblauen noch nicht.
In Augsburg nachlegen
„Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber jetzt müssen wir in Augsburg nachlegen“, forderte der Sportverstand, der mit einem Augenzwinkern die Essgewohnheiten der Spieler diesmal nicht infrage stellte: „Heute dürfen Sie essen, was sie wollen.“
Nach der Niederlage gegen Hoffenheim war Heidel sauer aufgestoßen, dass einige Schalker Akteure unmittelbar nach der 0:2-Schlappe schon wieder Appetit hatten. Erleichtert war Choupo-Moting, dass er Schalke mit einem Elfmeter in Führung bringen konnte. „Der Strafstoß hat das Spiel in eine positive Richtung für uns verändert. Bei dem Schuss hatte ich viel Druck. Zum Glück habe ich verwandelt.“
"Das war erst der Anfang"
Der Stürmer hofft, dass Schalke nun das Tal der Tränen hinter sich gelassen hat. „Es hat sich gezeigt, dass Fußball auch Kopfsache ist. Dass wir so schnell zwei Tore nachgelegt haben, war enorm wichtig. Wir wissen aber, dass wir uns auf dem Sieg nicht ausruhen dürfen. Das war erst der Anfang.“
Schalke schoss gegen Mönchengladbach doppelt so viele Tore wie an den fünf Spieltagen zuvor zusammen. Das sollte Höwedes und Co. Selbstvertrauen geben für die kommenden Aufgaben geben.