Schalkes Runderneuerung macht auch vor dem Trainer-Team nicht halt. Cheftrainer bleibt Karel Geraerts, aber sein „Staff“ wird außer Co-Trainer Tim Smolders gegenüber dem der Vorsaison kaum noch wiederzuerkennen sein. U. a. wurden den Co-Trainern Mike Büskens und Matthias Kreutzer sowie Torwarttrainer Simon Henzler mitgeteilt, dass man nicht mehr mit ihnen plant.
Laboué wird Torwarttrainer
Ein neuer Torwarttrainer und ein weiterer Co-Trainer neben Smolders sind nun gefunden: Torwarttrainer wird Stephan Loboué. Der 42-Jährige war Torwarttrainer bei der U19 und der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt, wo er auch Berührungspunkte mit dem damaligen Frankfurter und heutigem Schalker Kaderplaner Ben Manga hatte.
In der vergangenen Saison war Loboué Torwarttrainer bei Raja Casablanca. Der vom ehemaligen Hamburger Cheftrainer Josef Zinnbauer trainierte Verein wurde Meister in Marokko - dabei kassierte Raja Casablana in 30 Spielen nur 15 Tore, was ja zumindest nicht gegen die Arbeit von Loboué spricht. Als aktiver Torhüter stand der in Pforzheim geborene Loboué zuletzt bei Jahn Regensburg unter Vertrag, wo er 2015 seine Laufbahn beendete.
Sidney Sam kehrt als „Co“ zurück
Bei der Auswahl eines weiteren Co-Trainers hat Schalke einen echten Überraschungscoup gelandet: Sidney Sam wird als Assistenztrainer neu zum Schalker Trainerteam stoßen. Der 36-Jährige gehörte zuletzt dem Trainerteam des MSV Duisburg an, der von der Dritten Liga in die Regionalliga abstieg.

Mit Boateng freigestellt
Eine Nachricht, die viele Schalke-Fans überrascht, und das kommt nicht von ungefähr: Schließlich verbindet die Schalker Vereinsfamilie mit dem Namen Sidney Sam nicht nur positive Erinnerungen. 2014 war der damals aktuelle Nationalspieler, ausgestattet mit einem Vierjahres-Vertrag, für die relativ günstige Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach Schalke gewechselt - sein Marktwert wurde damals immerhin auf zehn Millionen Euro geschätzt (transfermarkt.de).
Aber am Schalker Markt lief es nicht rund für den Offensivspieler, das lag auch, aber nicht nur an Verletzungen. Am Ende seiner ersten S04-Saison wurde er von Manager Horst Heldt gemeinsam mit Kevin-Prince Boateng freigestellt, weil laut Heldt „kein Vertrauensverhältnis mehr“ gegeben war.
Von Schalke nach Bochum
Ein Wechsel nach Eintracht Frankfurt scheiterte, weil Sam aufgrund erhöhter Nierenwerte den Medizincheck nicht bestand. Nach einem Gespräch mit Trainer André Breitenreiter kehrte er in den S04-Kader zurück, nachhaltig durchsetzen konnte sich Sam dort allerdings nicht mehr. Sidney Sam wurde zunächst zu Darmstadt 98 ausgeliehen und wechselte dann 2017 ablösefrei zum VfL Bochum.
Geraerts: „Erfahrungen teilen“
Die Beziehung Schalke und Sidney Sam ließ sich also im Grundsatz als „Missverständnis“ beurteilen, insofern sind viele S04-Fans über die Rückkehr Sams erstaunt. Und natürlich blüht in den „sozialen Medien“ schon der Flachs: „Als was kommt er denn: Als Spielertrainer?“, möchte ein User wissen, der die Frage nicht ohne Grund stellt: Denn er sieht Sam augenzwinkernd als Bestandteil eines Schalker Oldie-Angriffs mit Amin Younes (30), Kenan Karaman (30) und Sebastian Polter (33).
Aber das ist wohl so nicht geplant, was der offiziellen Schalker Mitteilung zu entnehmen ist: „Sidney wird eng mit den Spielern zusammenarbeiten und seine Erfahrungen teilen. Mit seiner Unterstützung können wir noch besser auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen.“ Das sagt Sams neuer Chef Karel Geraerts.
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