Keke Topp: Heftige Kritik an Schalke-Bossen, Lob für Büskens Das steckt wirklich dahinter

Keke Topp: Heftige Kritik an Schalke-Bossen, Lob für Büskens
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Der Stachel sitzt offenbar noch tief - Keke Topp hat kräftig Dampf abgelassen. In der Sendung „Meine Geschichte“ auf „Sky“ hat der 20-jährige Stürmer, der im Sommer vom FC Schalke 04 zu Werder Bremen gewechselt ist, die sportliche Leitung seines Ex-Klubs heftig kritisiert. Die habe, so Topps Kritik zusammengefasst, seinen Wechsel im Grunde provoziert.

„Ich wollte gar nicht wechseln“

„Ich wollte gar nicht wechseln,“, so Topp. „Für mich war es eigentlich nie eine Option, im Sommer zu wechseln.“ Im Sommer standen allerdings Vertragsgespräche an, weil Topp ein Jahr später ablösefrei hätte wechseln können, es musste also eine Entscheidung her. Bei dem ihm dann vorgelegten Vertragsangebot „habe ich mich verarscht gefühlt“, so Topp. Denn: „Mir wurde gesagt, ich soll die Zukunft im Sturm werden. Mit mir habe man große Pläne, mit mir will man irgendwann viel Geld verdienen.“ Laut Topp hat Schalke ihm dann aber ein Vertragsangebot vorgelegt, das schlechtere Konditionen beinhaltete als sein alter Vertrag.

Viele Sympathien erworben

Deutliche Worte, die kein gutes Licht auf die Schalker Chefetage werfen. Tatsächlich galt Topp als so etwas wie ein Schalker Vorzeige-Stürmer: Seine finalen Schritte als Jugendspieler war er nach seiner Bremer Zeit in der Schalker U19 gegangen, von der er dann den Sprung zu den Profis schaffte und sich in seinem ersten Profi-Jahr durch beherzte Einsätze und seine erfrischende Art auch abseits des Platzes viele Sympathien erwarb.

Keke Topp (r.), Ex-Schalker, jetzt Werder Bremen
Der Ex-Schalker Keke Topp (r., hier mit Werder Bremen gegen Borussia Dortmund): „Habe mich verarscht gefühlt.“ © Dennis Ewert/RHR-FOTO

Am falschen Ende gespart?

Hat Schalke da also versucht, am falschen Ende zu sparen? Aus Keke Topps Sicht ist das wohl nicht von der Hand zu weisen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Als Keke Topp von Werder Bremen nach Schalke wechselte, schwebten die Königsblauen noch in anderen Sphären, was sich auch bei der Vertragsgestaltung von Jugendspielern bemerkbar machte - einen dementsprechend gut dotierten Vertrag hatte auch Keke Topp noch ergattern können.

Topp hatte andere Erwartungen

Nach Informationen dieser Zeitung sah dieser Vertrag auch staffelweise Gehaltserhöhungen in Verbindung mit den Einsätzen in der Zweiten Liga vor. Im Klartext: Als sich Keke Topp mit Schalke an den Verhandlungstisch setzte, war sein laufender Vertrag schon gut dotiert und seine Erwartungen an das Schalker Vertragsangebot waren - was ja auch nachvollziehbar ist - dementsprechend höher.

Schalke entschied sich anders

Um diese Erwartungen erfüllen zu können, hätte Schalke an der für die Zweite Liga vorgesehenen Gehaltsstruktur kratzen müssen, die aber nicht durchbrochen werden sollte. Schalke hätte sich gewaltig strecken müssen, entschied sich dann aber auch aus einem anderen Grund dagegen.

„Vertraute“ waren nicht mehr da

Denn neben der finanziellen Komponente war in der Personalie Topp längst die zwischenmenschliche hinzugekommen: Auf Schalke, das musste Topp schmerzhaft registrieren, waren beispielsweise mit Assan Ouedraogo und Mike Büskens zwei absolute „Vertraute“ des Stürmers nicht mehr da. Ouedraogo wechselte zu RB Leipzig, und Mike Büskens verschwand direkt nach Saisonende im Zuge der vom Vorstand angestrengten großen Umstrukturierungsmaßnahmen komplett aus dem Mitarbeiterstab.

Dank an Mike Büskens

Besonders der unfreiwillige Weggang von Mike Büskens hat Keke Topp offenbar sehr zugesetzt, so dass für ihn das Angebot seines Heimatklubs Werder Bremen im Zuge dieser Gemengelage dann gerade recht gekommen sein muss. Bei Büskens bedankte sich Topp via „Sky“ noch einmal ausdrücklich und nannte als Beispiel für dessen Empathie, dass Büskens sogar zur Trauerfeier für die verstorbene Mutter von Keke Topp nach Bremen gefahren sei.

„Spieler und Menschen weggenommen“

„Man hat mir“, so Keke Topp, „so viele Spieler und Menschen weggenommen. Wäre das nicht passiert, wäre ich wahrscheinlich noch Schalke-Spieler.“ Für die Ablösesumme von zwei Millionen Euro wechselte Keke Topp schließlich zu Werder Bremen, wo er mit einem Dreierpack im DFB-Pokal auf sich aufmerksam machte und in der Bundesliga bislang zu sechs Einsätzen ohne Torerfolg kam.

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