Schalke nach vier Spielen weiter ohne Punkt
1:3-Niederlage gegen Köln
Der FC Schalke 04 konnte auch am vierten Bundesliga-Spieltag den Bock nicht umstoßen, im Gegenteil: Der Kölner Geißbock hatte nach dem 3:1-Sieg auf Schalke gut lachen, während die Gesichter bei Fans, Spielern und in der Chefetage bei den weiter punktlosen Königsblauen immer länger werden und zu versteinern drohen.

Bilder der Bundesliga-Partie des FC Schalke 04 gegen den 1. FC Köln.
Schalkes Trainer Markus Weinzierl hatte sich nach der 0:2-Niederlage in Berlin für eine relativ große Rotation entschieden: Nastasic, Stambouli und Embolo sahen sich das Spiel zunächst nur von der Ersatzbank an, Goretzka fehlte wegen muskulärer Probleme. Neu in der Start-Elf waren Riether, Geis, Schöpf und Meyer – mit Riether und Schöpf war die rechte Seite also komplett neu besetzt.
Aber auch die neue Start-Formation konnte eine gewisse Unsicherheit nach drei punkt- und torlosen Spielen zum Bundesliga-Start nicht leugnen. Schalke strotzte bei optischer Überlegenheit nicht gerade vor Selbstvertrauen, spielte sehr verhalten, ohne Überraschungsmomente. Der Kölner Respekt vor Schalke war immerhin noch so groß, dass auch die ungeschlagen angereisten Gäste nicht allzu viel riskierten – bis zur 35. Minute hatten beide Teams bestenfalls Halb-Chancen, die kaum der Erwähnung wert waren.
Dann nahm die Partie plötzlich Fahrt auf: Konnte Kölns Torhüter Horn einen Schuss von Choupo-Moting noch abwehren, war er zwei Minuten später chancenlos: Nach einem feinen Zuspiel von Bentaleb vollendete Huntelaar zum 1:0 für Schalke (36.) – nach 306 torlosen Bundesliga-Minuten war zumindest dieser Knoten geplatzt.
Schock nach der Führung
Schalkes Fans durften die Führung feiern, den Fußballern hätte etwas mehr Konzentration nicht geschadet: Denn nur zwei Minuten später kam Köln schon zum Ausgleich. Modeste legte einen hoch in den Schalker Strafraum segelnden Ball gekonnt auf Osako ab, der Fährmann mit einem Schuss ins linke Eck keine Chance ließ. Königsblau war geschockt – und vor allem Riether und Höwedes waren sich nach diesem Gegentreffer gar nicht „grün“...
Dabei sind Gegentore für Schalke wahrlich kein seltenes Ereignis: Durch Osakos Schock-Tor bestätigte sich nämlich eine aus Schalker Sicht traurige Statistik. Seit nun 15 Bundesliga-Spielen hat Schalke saisonübergreifend nicht mehr „Zu-Null“ gespielt – das hat es bei den Königsblauen seit 30 Jahren nicht mehr gegeben.
Meyer nicht zu sehen
Nach dem Seitenwechsel erreichte die Partie ungefähr wieder das Niveau der ersten halben Stunde – beiden Mannschaften fiel nicht besonders viel ein, wobei natürlich besonders Schalke in der Bringschuld war. Aber die Kölner Defensiv-Abteilung war kaum in Verlegenheit zu bringen, auch Meyer, von dem sich Weinzierl sicher mehr Impulse erhofft hatte, war eine einzige Enttäuschung.
Doch damit war es noch nicht genug an Enttäuschungen: Nach einer Flanke von Rausch stand Naldo zu weit weg von Modeste – der ließ sich nicht lumpen und erzielte das 2:1 für Köln (77.). Und nun hätte Schalke den Spieß umdrehen und ebenfalls postwendend den Ausgleich erzielen können: Aber der eingewechselte Embolo passte zu Huntelaar, statt selbst zu schießen – Horn konnte Huntelaars Schuss parieren. Diese Szene passte zum Schalker Spiel – und das 1:3 durch Zoller roch fast schon nach Auflösungserscheinungen bei den Gastgebern.
#Weinzierl: So ein Spiel wird in Details entschieden. Defensiv und Offensiv haben wir die Fehler gemacht und deshalb verdient verloren. #S04
— FC Schalke 04 (@s04)
"Wir haben ein Spiel verloren, das man nicht verlieren darf", meinte Weinzierl und bemängelte vor allem das Abwehrverhalten bei den Gegentoren. "Der Ausgleich kam viel zu schnell." Benedikt Höwedes sagte: "Das steckt tief drin. Wir müssen es sacken lassen, da kann sich keiner herausnehmen."