Schalke muss jetzt nach unten schauen
In der Abwärtsspirale
Nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal ist der FC Schalke 04 weiter auf dem Weg, fast alle Saisonziele zu verfehlen. Nach dem 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag kann Königsblau fast nur noch auf die Europa Legaue hoffen. Doch da geht's wieder gegen die Borussen.

Benedikt Höwedes, Leon Goretzka, Alessandro Schöpf und Klaas-Jan Huntelaar (v.l.) nach der 2:4-Niederlage im ersten von drei Spielen gegen Borussia Mönchengladbach.
Mit dem vierten Pflichtspielsieg in Serie ist Borussia Mönchengladbach nicht nur die beste Rückrundenmannschaft, sondern auch im DFB-Pokal und der Europa League noch aussichtsreich vertreten. „Was wir in der Rückrunde spielen, ist großer Fußball“, befand Flügelspieler Patrick Herrmann.
Das Vorspiel für die beiden Europa-League-Duelle in den nächsten beiden Wochen gegen Schalke geriet zur Demonstration der Gladbacher Stärke. „Am Ende war es eine Party im Borussia-Park. Wir haben die Schalker eine halbe Stunde lang richtig an die Wand gespielt“, meinte Borussias Abwehrspieler Tony Jantschke. Auch Trainer Dieter Hecking, der im elften Spiel mit seinem Team den achten Sieg feierte, war begeistert. „Die Mannschaft macht im Moment einen fantastischen Job“, befand der Coach. Für die beiden Europa-Legaue-Spiele gegen Schalke bedeute der 4:2-Sieg aber gar nichts. „Da geht es wieder bei Null los“, meinte Eberl.
Den Gegner eingeladen
Dabei waren die Schalker nach dem 0:1 durch Johnson und dem Ausgleich per Strafstoß von Nabil Bentaleb eine Stunde lang zumindest vom Ergebnis im Spiel. „Wir haben das Spiel Mitte der zweiten Hälfte innerhalb von zehn Minuten aus der Hand gegeben, weil wir genau das gemacht haben, was wir eigentlich nicht tun wollten, nämlich den Gegner zum Kontern einzuladen“, erklärte Schalkes Trainer Markus Weinzierl die zehn Minuten, in denen Johnson mit einem Treffer nach einer Kombination aus dem Fußball-Lehrbuch, Oscar Wendt und Raffael die 4:1-Führung herausschossen. „Das darf man sich gegen eine gute Borussia nicht erlauben. Das war fahrlässig“, sagte Weinzierl. Leon Goretzka gelang in der Schlussphase lediglich noch das 2:4.
Nach nun fünf sieglosen Spielen in Serie und zwei ganz schwachen Auftritten im Pokal beim FC Bayern München (0:3) und am Samstag in Gladbach haben die Schalker nicht nur ihre Saisonziele aus den Augen verloren. Der Abstand zur Abstiegszone ist nicht mehr groß. „Jetzt haben wir uns in eine blöde Situation gebracht, dass wir auch gucken müssen, wer von unten kommt“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes.
In dieser Verfassung wird es für die durch den Ausfall von sieben verletzten Spielern geschwächte Revierelf schwer, gegen Mönchengladbach in den beiden internationalen Spielen zu bestehen. Höwedes sieht dennoch Chancen für sein Team. „Wir müssen in den beiden kommenden Europa-League-Partien ganz klar bei den Vorgaben bleiben. Agiler auf dem Platz sein, mehr Zug zum Tor entwickeln und positionstreuer spielen. Ich glaube fest daran, dass wir die Gladbacher dann auch schlagen können“, sagte Schalkes Kapitän.
Von dpa