3:0 (1:0) gegen Kaiserslautern - Schalkes erster Saison-Dreier bei der Mission Wiederaufstieg ist unter Dach und Fach.
Timo Baumgartl in der Abwehr und Lino Tempelmann im Mittelfeld - Schalkes Trainer Thomas Reis schenkte im ersten Saisonheimspiel zwei weiteren Neuzugängen das Vertrauen für die Startelf. Ibrahima Cissé war ohnehin gesperrt (Gelb-Rot), Tobias Mohr rutschte von der Anfangsformation des HSV-Spiels zurück auf die Reservebank.
Choreo-Verbot ärgert Ultras
Trotz eines von den Sicherheitsbehörden verhängten Choreo-Verbots, das Schalkes Ultras sehr verärgerte („Choreoverbot - Aufheben, sofort!“), war die Stimmung in der Veltins-Arena prächtig. Nicht nur, weil der Generalbevollmächtigte des Schalker Hauptsponsors Michael Huber die neue Trikotwerbung mit dem Satz begrüßte: „Wir müssen uns bei Schalke dafür bedanken, dass wir in der Saison auf den Schalker Trikots stehen dürfen, in der wir wieder aufsteigen.“
Die Arena war seit Wochen ausverkauft, auch der FCK hatte reichlich Fans aus der Pfalz mitgebracht, es war also alles angerichtet für einen tollen Fußballabend - mal abgesehen von der Tatsache, dass beide Mannschaften ihr Auftaktspiel verloren hatten und keine zweite Niederlage gebrauchen konnten.
Müller sofort hellwach
Schalke als erklärter Aufstiegsfavorit schon mal gar nicht - da traf es sich gut, dass Torhüter Marius Müller schon in der vierten Minute hellwach war und einen gefährlichen Schuss von Schuss von Marlon Ritter prächtig entschärfte.
Nach dieser Schrecksekunde musste sich Schalke kurz durchschütteln und packte dann das Erfolgsrezept von der letzten Aufstiegssaison aus: Freistoß Thomas Ouwejan, Kopfball Simon Terodde - wetten, dass sich Lauterns Abwehr genau auf diesen Fall in der Trainingswoche akribisch vorbereitet hatte? Verhindern konnte sie das Schalker Führungstor trotzdem nicht, aber aus dem Konzept brachte das die Mannschaft von FCK-Trainer Dirk Schuster zunächst auch nicht. Im Gegenteil: In einer packenden und intensiv geführten Partie musste Müller gegen Tobias Raschl noch einmal zeigen, was er auf dem Kasten hat (31.).
Luthes Notbremse gegen Ouwejan
Müllers Gegenüber Andreas Luthe konnte das ab der 39. Minute nicht mehr tun: Nach einem Missverständnis in der Lauterer Abwehr zog der Gäste-Keeper gegen Thomas Ouwejan die „Notbremse“, Schiedsrichter Harm Osmers hatte keine andere Wahl, als Luthe vom Platz zu stellen.
Schalke jetzt also in Überzahl, Reis nahm den unauffällig agierenden Assan Ouedraogo in der Halbzeit aus dem Spiel und brachte Paul Seguin. Schalkes Trainer wollte offenbar verhindern, dass seine Mannschaft in dem Wissen, ein Mann mehr zu sein, nun zuviel riskierte.
Auch Tomiak muss runter
Denn Kaiserslautern hatte sich noch längst nicht aufgegeben, versuchte immer wieder, auch in Unterzahl, Nadelstiche zu setzen, allerdings präsentierte sich Schalke im Defensiv-Verbund deutlich stabiler als vor einer Woche in Hamburg.
In der 57. Minute gab es für den 1. FC Kaiserslautern dann den nächsten Tiefschlag: Der schon gelb-verwarnte Boris Tomiak sah nach einem Foul an Cedric Brunner die Gelb-Rote Karte, nun war der FCK nur noch mit neun Spielern inklusive des nach dem Luthe-Platzverweis eingewechselten Ersatztorhüters Julian Krahl auf dem Feld.
Vorentscheidung durch Karaman
Krahl konnte sich dann noch bei einem Freistoß von Ouwejan und einem Schuss von Karaman auszeichnen, ehe dann auch der Lauterer Torhüter einmal nicht energisch genug zugriff und Kenan Karaman das 2:0 für Schalke ermöglichte (70.).
Nun war die Messe gelesen, da durfte nichts mehr anbrennen - tat es auch nicht, obwohl es Lautern bis zum Schluss versuchte und durch den mutig durchstürmenden Terrence Boyd sogar noch eine erneut durch Müller vereitelte große Chance hatte. Der eingewechselte Bryan Lasme, der schon die Vorarbeit zum 2:0 geleistet hatte, traf in der Nachspielzeit schließlich noch zum 3:0-Endstand.
Schalke schlägt Lautern 3:0 - Liveticker zum Nachlesen: Zwei Platzverweise: FCK lange in Unterzahl
Timo Baumgartl feiert ordentliches Schalke-Debüt: Kenan Karaman belohnt sich mit einem Tor
Schalker Doppelspitze blickt optimistisch nach vorn: 31.000 Trikots sind bereits verkauft