Entscheidet sich Schalke für eine Trainer-Legende? Er steht am Samstag zur Wahl

Entscheidet sich Schalke für eine Trainer-Legende?
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Schalkes Mitglieder haben am Samstag die Wahl: Sie entscheiden, ob Axel Hefer und Holger Brauner wieder in den Aufsichtsrat gewählt werden, was angesichts nicht vorhandener Alternativ-Kandidaten Formsache sein dürfte. Und sie entscheiden darüber, ob Benedikt Höwedes zum zehnten Ehrenspielführer der Königsblauen ernannt wird.

Königsblaue Ruhmeshalle

Abgestimmt wird auch über zwei schon verstorbene Schalke-Legenden: Ernst Poertgen und Ivica Horvat. Die Mitgliederversammlung entscheidet darüber, ob sie in die königsblaue Ruhmeshalle schlechthin, die Ehrenkabine, aufgenommen werden.

„Er war wie ein Vater“

Für viele Spieler der damaligen Generation ist Ivica Horvat noch heute „der beste Trainer, den ich je hatte“, wie Klaus Fischer betont, wenn er über seinen Ex-Coach spricht. „Horvat“, so Schalkes erfolgreichster Torschütze aller Zeiten, „war wie ein Vater für uns. Er hat uns gefördert, aber auch gefordert. Ein großartiger Mensch.“

Horvat kam 1971 zu den Königsblauen und entwickelte eine Mannschaft, die bis heute auf Schalke unvergessen ist. Mit ihr gewann Horvat 1972 den DFB-Pokal und schlitterte einige Tage davor nur knapp an der Deutschen Meisterschaft vorbei.

Durch Skandal-Zeit navigiert

Das Team um Norbert Nigbur, die Kremers-Zwillinge, Stan Libuda, Fischer, Klaus Fichtel, Rolf Rüssmann, Aki Lütkebohmert, Klaus Scheer usw. gilt noch heute als vielleicht spielstärkste Schalker Mannschaft aller Zeiten. Die sich dann durch die Beteiligung am Bundesliga-Skandal allerdings auch selbst aus dem Spiel nahm - vielleicht war es Horvats größter Verdienst, dass er die Truppe auch durch die in Folge des Skandals schwere Zeit mit zahlreichen langfristigen Spielersperren navigierte.

Rückkehr nach Schalke 1978

Horvat verließ Schalke 1975, kehrte 1978 für ein dann nicht so erfolgreiches Gastspiel noch einmal kurz zurück - Legende auf Schalke blieb er immer. Nach seinem zweiten Schalke-Engagement übernahm Horvat keine Mannschaft mehr und kehrte zurück nach Kroatien. Ivica Horvat starb am 27. August 2012 im Alter von 86 Jahren auf der Insel Krk.

Sieben Endspiele mit Poertgen

Mit 59 Treffern in 59 Gauligapartien, Spielübersicht, Raffinesse sowie Sprung- und Schusskraft trug Ernst Poertgen viel zu Schalkes Erfolgen in den 1930er-Jahren bei. Der am 25. Januar 1912 in Altenessen geborene Offensivmann kam über den BV Altenessen 06, Schwarz-Weiß Essen und den 1. FC Nürnberg zum Schalker Markt, lief in sieben Endspielen für den S04 auf.

Mit seinen wichtigen Toren – bis heute gilt Poertgen als einer der effektivsten Mittelstürmer der Knappen – verhalf er dem Verein zu zwei erfolgreichen Meisterschaften (1935/1937) und dem ersten Doublesieg (1937) der deutschen Fußballgeschichte. Zudem absolvierte er in dieser Zeit drei Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft, in denen ihm fünf Treffer gelangen.

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