Schalke geht ohne Punkte in die Winterpause
1:2-Niederlage beim HSV
Der FC Schalke taumelt der Winterpause entgegen: Im letzten Spiel des Jahres unterlagen die Königsblauen beim Hamburger SV mit 1:2 (0:0). Offenbar war Schalke nicht in der Lage, das Fehlen von gleich mehreren wichtigen Stammspielern zu kompensieren.

Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04.
Klaas-Jan Huntelaar, Franco Di Santo, Eric Maxim Choupo-Moting, Matija Nastasic, Naldo: Den Ausfall einer halben Mannschaft musste Trainer Markus Weinzierl verkraften – auf Schalke ist man froh, wenn die Winterpause und damit die Hoffnung auf die Rückkehr der verletzten beziehungsweise gesperrten Spieler endlich da ist.
Erneut war Weinzierl gezwungen, vor allem in der Abwehr umzubauen: Im Gegensatz zum Freiburg-Spiel rückte Sead Kolasinac von der Außenbahn zurück in die Dreierkette, dafür kam Abdul Rahman Baba in die Startelf, vorne sollten Max Meyer und Yevhen Konoplyanka für Torgefahr sorgen.
Wenig Kreativität
Wie so oft, wenn Mannschaften vor allem darum bemüht sind, nicht zu verlieren, entwickelte sich ein Spiel, das keine Ambitionen auf einen Schönheitspreis zeigte. Hamburg verteidigte relativ hoch und ging den Gegner früh an, so dass Schalke große Probleme hatte, kreativ nach vorne zu spielen. Wenn es bei Schalke nach vorne ging, war meist Konoplyanka beteiligt, der Ukrainer agierte aber fast immer zu eigensinnig – so wie in der 15. Minute, als er den mitgelaufenen Schöpf viel zu spät anspielte.
In der Defensive wirkte Schalke dagegen längst nicht so sicher wie zuletzt noch, vor allem Thilo Kehrer hatte immer wieder seine liebe Not mit Filip Kostic. In einer Spielpause beorderte Weinzierl den Nachwuchsspieler zur Seitenlinie, um einige Feinjustierungen vorzunehmen. Auch Ralf Fährmann leistete sich einige Unsicherheiten, vor allem bei Abschlägen. In der 44. Minute war der Torhüter allerdings zur Stelle, als Waldschmidt aus spitzem Winkel aufs Tor schoss und Fährmann mit gutem Reflex zur Ecke klären konnte.
Goretzka mit der Chance
In der Halbzeitpause hatte Markus Weinzierl offenbar die richtigen Worte gefunden, denn zu Beginn der zweiten Hälfte agierte Schalke zielstrebiger und ließ sich von den Hamburgern nicht mehr so sehr in die eigene Hälfte drängen. Sichtbares Zeichen dafür war die erste richtig große Chance des Spiels: Nach einem Eckball von Geis wuchtete Goretzka die Kugel per Kopf aufs Tor, Torwart Mathenia reagierte aber großartig (52.). Im direkten Anschluss daran fiel beinahe das 1:0 für die Hamburger, doch die Norddeutschen spielten den Konter in Überzahl nicht sauber zu Ende.
Dafür machte der HSV es in der 60. Minute besser. Der starke Kostic schnappte sich die Kugel am eigenen Strafraum und marschierte über das ganze Feld, spielte einen schönen Pass auf Müller, der sich zwischen Höwedes und Kolasinac geschoben hatte und Fährmann aus zehn Metern keine Chance ließ: 1:0 – da sah Schalkes Defensive nicht gut aus. Damit war Schalke im sechsten Pflichtspiel in Serie in Rückstand geraten.
Fährmann pariert Strafstoß
Weinzierl reagierte und brachte Stürmer Donis Avdijaj für Johannes Geis (68.). Der brachte dann immerhin in der 74. Minute einen (allerdings zu harmlosen) Schuss aufs Tor. Aufregend wurde es dann auf der anderen Seite: Erneut musste sich Thilo Kehrer im eigenen Strafraum mit Kostic auseinandersetzen – diesmal aber mit unfairen Mitteln. Schiedsrichter Drees deutete auf den Elfmeterpunkt, der HSV ließ diese Chance aber liegen: Fährmann parierte sowohl Djourous Elfmeter als auch den Nachschuss von Müller.
Doch als die Schalke-Fans durch den gehaltenen Elfmeter gerade Hoffnung schöpften, machte Bobby Wood ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der Hamburger ließ Höwedes und Bentaleb stehen und traf nach schönem Pass von Müller zum 2:0 (82.). Damit war das Spiel entschieden: Zwar besorgte Avdijaj nach einer Flanke von Baba noch den sehenswerten Anschlusstreffer (90.), doch das Aufbäumen kam zu spät: Mit einer Niederlage beendet Schalke das Fußballjahr 2016.
"Einfach kein schönes Spiel"
Kapitän Benedikt Höwedes sprach nach der Partie Klartext: "Wir haben schwachen Fußball gespielt – unsere Pässe kamen nicht an, wir haben den Nebenmann nicht gefunden, schlechte Konter gespielt: Es war einfach kein schönes Fußballspiel.“ Dass es jetzt auf Schalke wieder unruhig wird, befürchtet zumindest Keeper Ralf Fährmann nicht: "Unruhe wird es nicht geben – wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Wir haben in der Hinrunde ja schon gezeigt, dass wir es können, jetzt gilt es, mehr Konstanz zu zeigen.“