Schalke-Chef Tönnies will mit Tedesco hoch hinaus

Ziel: Champions League

Schalke-Chef Clemens Tönnies ist überzeugt, mit der Verpflichtung des noch unerfahrenen Trainers Domenico Tedesco die richtige Wahl für eine erfolgreiche Zukunft des Gelsenkirchener Vereins getroffen zu haben. Der S04 soll wieder zu einer der großen Kräfte in der Liga wachsen, die Champions League soll das Ziel sein.

GELSENKIRCHEN

11.06.2017, 13:34 Uhr / Lesedauer: 2 min
Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies will mit dem neuen Coach Domenico Tedesco wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen.

Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies will mit dem neuen Coach Domenico Tedesco wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen.

Nach der Trennung von Fußball-Lehrer Markus Weinzierl und der Verpflichtung von Domenico Tedeso hat sich an der hohen Erwartungshaltung des FC Schalke 04 nichts geändert. „Unser Anspruch ist, Champions League zu spielen. Nicht nur meiner, sondern der der Fans, der Mitglieder“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies der Funke Mediengruppe am Samstag. „Wir wollen oben mitspielen, einer der großen Kräfte innerhalb der Bundesliga sein“, fügte Tönnies hinzu.

Von Tedescos Qualitäten überzeugt

Von den Qualitäten des 31-jährigen Tedeso ist Tönnies nach eigenem Bekunden sehr überzeugt. „Ich habe mir seine Vita in Ruhe angeguckt: Das ist ein junger, verhältnismäßig unbekannter, aber sehr kompetenter Trainer“, ließ Tönnies wissen. Er sei nach einem Treffen mit dem bisherigen Coach des Zweitligisten Erzgebirge Aue begeistert gewesen. „Er hat mich auch von der menschlichen Seite her total überzeugt.“

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Bei der Kontaktaufnahme mit Tedeso habe Tönnies den am Freitag vorgestellten Weinzierl-Nachfolger gefragt, wie er die Schalker Mannschaft sehe und ob er sie besser machen könne. Tönnies: „Da hat er gesagt: Ja, das kann ich.“ Dass Tedesco als jüngster Cheftrainer in der Schalker Profifußball- Geschichte nur über die Erfahrung von elf Zweitligapartien verfüge, hält Tönnes weder für einen Makel noch für ein Risiko. Eher das Gegenteil sei der Fall: „Finde ich gut!“, meinte Tönnies.

Tönnies erkennt Parallelen

„Ich glaube, dass der Trainerberuf nichts mit dem Alter zu tun hat. Sondern mit der Reife der Persönlichkeit und der Qualität der Arbeit“, bemerkte Tönnies. Tedesco hatte Aue zum Klassenverbleib geführt. Tönnies zog bei Tedesco Parallelen zu Julian Nagelsmann (Hoffenheim), Jürgen Klopp (Mainz/Dortmund/Liverpool) und Thomas Tuchel (Mainz/Dortmund), die bei ihren ersten Stationen im Profibereich auch kaum Erfahrung hatten.

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Die Schalke-Trainer der letzten 20 Jahre

Das waren die Schalke-Trainer der letzten 20 Jahre.
09.06.2017
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Domenico Tedesco (ab sofort)© Foto: dpa
Markus Weinzierl (seit 1. Juli 2016 - 9. Juni 2017)© Foto: dpa
Andre Breitenreiter (1. Juli 2015 - 30. Juni 2016)© Foto: dpa
Roberto di Matteo (7. Oktober 2014 - 24. Mai 2015)© Foto: dpa
Jens Keller (16. Dezember 2012 - 7. Oktober 2014)© Foto: dpa
Huub Stevens (27. September 2011 - 16. Dezember 2012)© Foto: dpa
Ralf Rangnick (21. März 2011 - 21. September 2011)© Foto: dpa
Felix Magath (1. Juli 2009 - 16. März 2011)© Foto: dpa
Mike Büskens (1. April 2009 - 30. Juni 2009)© Foto: dpa
Fred Rutten (1. Juli 2008 - 27. März 2009)© Foto: dpa
Mike Büskens (14. April 2008- 30. Juni 2008)© Foto: dpa
Mirko Slomka (4. Januar 2006 - 13. April 2008)© Foto: dpa
Ralf Rangnick (28. September 2004 - 12. Dezember 2005)© Foto: dpa
Jupp Heynckes (1. Juli 2003 - 15. September 2004)© Foto: dpa
Marc Wilmots (26. März 2003 - 30. Juni 2003)© Foto: dpa
Frank Neubarth (1 Juli 2002 - 26. März 2003)© Foto: dpa
Huub Stevens (8. Oktober 1996 - 30. Juni 2002)© Foto: dpa

Der Schalker Aufsichtsratschef sprach Sportvorstand Christian Heidel sein Vertrauen aus: „Er ist ja nicht ganz unerfolgreich mit der Benennung von völlig unbekannten Überraschungstrainern“, sagte Tönnies zu den Verpflichtungen Heidels, der beim FSV Mainz 05 Klopp und Tuchel entdeckt habe.

Auch über Tuchel nachgedacht

Tönnies räumte ein, dass die Schalker auch über den bei Borussia Dortmund beurlaubten Tuchel nachgedacht hätten. Tuchel sei zweifellos ein „überragender Trainer“. Aus Respekt vor den Schalke-Fans habe man das aber nicht weiterverfolgt. „Ich weiß nicht, ob das jetzt gepasst hätte zu diesem Zeitpunkt, ihn so frisch von Dortmund zum Erzrivalen zu holen.“

von dpa