Schalke auf direktem Kurs Champions League
Exzellente Rückrundenbilanz
Schalke-Boss Clemens Tönnies sagte es nach dem 2:0 (1:0) gegen Hertha BSC überdeutlich: "Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass wir am Trainer festgehalten haben. Wir waren und sind von seiner Arbeit überzeugt." Die Rückrundenbilanz, die für die direkte Champions-League-Qualifikation spricht, ist exzellent.

Klaas-Jan Huntelaar jubelt mit Chinedu Obasi, Leon Goretzka und Sead Kolasinac (v.r.n.l.) über seinen Treffer zum 2:0.
Die Verantwortlichen indes beließen ihn im Amt. Und nun wird ein ganzer Verein langsam dafür belohnt, dass diejenigen, die das Sagen haben, trotz großen öffentlichen Drucks nicht den manchmal brutalen Gesetzen des Fußball-Marktes folgten.26 von 33 möglichen Punkten holte Schalke, das nach dem 17. Spieltag nur Siebter der Bundesligatabelle war, im Jahr 2014. Drei davon dank der Treffer von Chinedu Obasi (16. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (46.) vor 61 550 Zuschauern gegen den Aufsteiger aus Berlin - ohne elf Verletzte oder Gesperrte.
Keller, sonst immer sehr zurückhaltend, reagierte geradezu überschwänglich auf den Fakt, dass seine Rasselbande mit sieben Spielern aus der eigenen Jugend und fünf unter 21 Jahren allen Widrigkeiten zum Trotz derart gut dasteht: "Unglaublich, Wahnsinn." Manager Horst Heldt war auf jeden einzelnen "monströs stolz". Und Huntelaar, der im 13. Saisoneinsatz zum elften Mal und zum 90. Mal insgesamt für Schalke traf: "Wir machen das super."
Aber die Hausherren hatten auch viel Glück. Adrian Ramos hätte für die Berliner in der 13. Minute nach einem Aussetzer des jungen Schalkers Kaan Ayhan, der trotz seiner Adduktorenprobleme durchhielt, das 1:0 erzielen müssen. "Wir müssen in Führung gehen", kommentierte Herthas Sebastian Langkamp später diese Szene.Langkamp selbst war dann in eine Aktion verwickelt, in der Schiedsrichter Günter Perl zum Erstaunen vieler nicht auf 1:2 (80.) erkannte. Vor Langkamps Kopfballtreffer soll es ein Hertha-Foul gegeben haben, wahrscheinlich durch den eingewechselter Peter Niemeyer. "Keine Ahnung, ich habe nichts gesehen", meinte der ehemalige Schalker Alexander Baumjohann, der sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder aktiv werden durfte.