Schalke 04 fehlt momentan ein zuverlässiger Knipser

Treffsicherer Mittelstürmer gesucht

Schalke will gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch das Halbfinale im DFB-Pokal buchen. Im Heimspiel gegen Bremen fehlt den Königsblauen ein eiskalter Vollstrecker. Die Hoffnungen ruhen auf dem Schalker Rekord-Transfer und einem Winterneuzugang.

Gelsenkirchen

, 05.02.2018, 16:35 Uhr / Lesedauer: 2 min
Franco Di Santo erhielt gegen Werder Bremen wieder eine Chance von Beginn an, wusste aber erneut nicht zu überzeugen.

Franco Di Santo erhielt gegen Werder Bremen wieder eine Chance von Beginn an, wusste aber erneut nicht zu überzeugen. © dpa

Wer Domenico Tedesco ein bisschen kennt, darf davon ausgehen, dass der Schalker Trainer den kommenden Gegner besonders genau analysieren wird. Denn die Königsblauen wollen am Mittwoch (20.45 Uhr / live in der ARD und Sky) gegen den VfL Wolfsburg unbedingt ins DFB-Pokal-Halbfinale einziehen, um die Chance auf das Finale in Berlin am Leben zu erhalten.

Offensichtliche Schwäche

Dabei taugte die bittere 1:2 (1:0)-Heimpleite gegen Werder Bremen allerdings nicht als Mutmacher. Eine Schwäche des Schalker Spiels war gegen die Bremer offensichtlich: Es fehlte ein Knipser im Zentrum, der so manche brauchbare Flanke von den Außenpositionen kaltschnäuzig verwertete.

Jetzt lesen

Franco Di Santo ist solch ein Mittelstürmer-Typ auch in dieser Saison bisher nicht gewesen. Dem Argentinier ist zwar kein Weg zu weit, aber das geht auf seine Kosten in punkto Effektivität im Strafraum. „Bei gewissen Spielern war der Akku leer, weil sie sehr gut gepresst und viele Sprints absolviert haben“, sagte Tedesco und meinte damit wohl auch Di Santo, der erst zwei Bundesligatore in dieser Saison auf seinem Konto hat.

Letztes Tor einige Zeit zurück

Dass der 28-Jährige zuletzt zweimal in Folge den Vorzug vor Guido Burgstaller erhielt, überraschte viele Beobachter. Denn Burgstaller ist mit sieben Toren und vier Assists mit Abstand bisher der beste Schalker Stürmer. Als er in Stuttgart und gegen Bremen eingewechselt wurde, konnte der Österreicher allerdings keine nachhaltigen Akzente setzen. Sein letztes Bundesligator (13. Dezember 2017 gegen Augsburg) liegt auch schon einige Zeit zurück.

Jetzt lesen

Wesentlich gravierender sind immer noch die Integrationsprobleme auf dem Platz von Breel Embolo. Der Schalker Rekordtransfer, der im Sommer 2016 für 22,5 Millionen Euro zuzüglich Bonuszahlungen vom FC Basel verpflichtet wurde, hat die hohen Erwartungen noch nicht erfüllen können. Nach seiner im Oktober 2016 zugezogenen Horror-Verletzung (Knöchel- und Wadenbeinbruch) ist Embolo immer noch auf der Suche, seinen Platz in der Schalker Mannschaft zu finden. Seine bisherige Bilanz in dieser Spielzeit ist dürftig: 361 Einsatz-Minuten in zwölf Liga-Partien, in denen er einen Treffer beim 2:2 in Frankfurt erzielte.

Tedesco bleibt zuversichtlich

Dennoch bleibt Tedesco zuversichtlich, dass Embolo bald liefern wird. „Breel ist sehr, sehr jung, macht es aber trotzdem gut, wenn er ins Spiel kommt. Er kommt über Dynamik und Körperlichkeit. Wir müssen ihm dabei helfen, diese Geschichten ohne Druck auf den Platz zu bringen.“

Jetzt lesen

Eine Option fürs Sturmzentrum könnte auch Marko Pjaca sein, der nach seiner Einwechslung gegen Bremen mit einem Pfostenschuss Pech hatte. Die Leihgabe von Juventus Turin fasst immer besser Fuß in der Bundesliga und könnte gegen die „Wölfe“ in die Startelf rücken.

Vorbereitung löst Verwunderung aus

Dass alle Schalker-Spieler nach der Werder-Pleite versicherten, sich nun mit voller Kraft auf das Pokal-Viertelfinale gegen Wolfsburg zu konzentrieren, war keine Überraschung. Die Schalker Vorbereitung auf diese wichtige Partie löst indes schon ein bisschen Verwunderung aus: Am Montag war trainingsfrei.