Ralf Fährmann steht gegen Manchester City im Tor
Schalke 04
Das ist eine Überraschung: Fast alle Beobachter hatten damit gerechnet, dass Alex Nübel nach seiner Rot-Sperre gegen ManCity wieder im Tor steht. So begründet Tedesco seine Entscheidung.

Erhält das Vertrauen des Trainers: Kapitän Ralf Fährmann. © dpa
Es ist Champions-League-Zeit, und das bedeutet beim FC Schalke 04, dass die Zahl der Medienvertreter am Dienstag im Presseraum der Veltins-Arena um ein Vielfaches größer war als vor einem Bundesligaspiel.
Manchester City gibt sich am Mittwochabend (21 Uhr /DAZN) die Ehre und gilt im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse als der klare Favorit. Eine Ausgangsposition, mit der die Königsblauen nach den Worten von Bastian Oczipka gut umgehen können.
Bastian Oczipka gibt sich optimistisch
„Wir kennen das ja aus den Spielen in der Bundesliga, wenn wir auf den FC Bayern München oder Borussia Dortmund treffen. Jetzt spielen wir in der Champions-League gegen ein absolutes Top-Team, das aber auch erst beweisen muss, dass es besser ist als wir“, so der Linksverteidiger.
Sein Trainer sieht es ähnlich. „Wir brauchen einen Sahnetag, um gegen diese extrem starke Mannschaft bestehen zu können. Aber wir werden alles hineinwerfen, das sind wir uns und den Fans schuldig“, betonte Domenico Tedesco.
Die Stimmung bei den Fans droht zu kippen
Was die Schalker Anhänger betrifft, so haben diese in einer bisher restlos enttäuschenden Bundesligasaison erstaunlichen Langmut erwiesen. Aber nach der tristen Nullnummer gegen den SC Freiburg droht die Stimmung zu kippen, weil Schalke in der Liga den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterherhinkt.
„Wir müssen an uns glauben!“ Es klang fast schon wie ein Appell, als Tedesco diesen Satz formulierte, der auf das angeknackste Selbstvertrauen seiner Mannschaft abzielte.
„Versetzen Sie sich einmal in unsere Lage. Wir haben eine schwache Hinrunde gespielt und uns für die zweite Serie viel vorgenommen. Dann brechen wieder drei Spieler weg. Das soll kein Jammern sein, aber so stellt sich für mich auch die Lage dar“, so der Schalker Trainer.
Das sagt Tedesco zu den Gerüchten um Christian Heidel
Hinzu kommen die Gerüchte um eine baldige Ablösung von Sportvorstand Christian Heidel, dem eine Reihe von Mitgliedern im Aufsichtsrat offenbar seine Transferpolitik vorwerfen. Tedesco: „Ich lese wenig, aber das Thema ist präsent, weil man damit konfrontiert wird. Ich kann nur sagen, dass ich gut und vertrauensvoll mit Christian Heidel zusammenarbeite“.
Ob das auch in den nächsten Wochen und Monaten der Fall sein wird, hängt ganz wesentlich von der sportlichen Entwicklung des FC Schalke 04 ab. Eine Niederlage gegen die „Sky Blues“ würde jeder königsblaue Anhänger akzeptieren, wenn die Gastgeber 90 Minuten Leidenschaft auf dem Platz zeigen.
Einer, der in dieser Hinsicht über jeden Zweifel erhaben ist, steht am Mittwochabend überraschend im Tor. Ralf Fährmann erhält den Vorzug vor Alexander Nübel, der nach seiner Sperre für die Bundesliga erst am Samstag beim Bundesligaspiel in Mainz ins Schalker Tor zurückkehrt.
„Dass wir uns für die Champions League qualifiziert haben, ist auch ein Verdienst von Ralf“, begründete Tedesco und fügte noch ein Wortspiel an: „Deshalb steht Ralle im Tor. Das ist fair – Mann!“
Zum Rückrundenstart hatte Tedesco seinen Kapitän Fährmann als Stammtorwart abgesetzt. Der Trainer ließ durchblicken, dass Nübel auch auf Dauer die neue Nummer eins der Königsblauen sein würde. Doch offenbar honoriert Tedesco die ordentlichen Leistungen, die Fährmann in den beiden Bundesligaspielen zeigte, als Nübel gesperrt war, jetzt mit einem Einsatz in der Königsklasse. Darüber dürfte sich der 30-Jährige freuen, der zuletzt nicht viel zu lachen hatte.