Pause "wichtiger für den Kopf als für die Beine"

Fährmann muss EM-Traum begraben

Wer Ralf Fährmann etwas näher kennt, weiß um seinen großen sportlichen Ehrgeiz. Selbst an freien Tagen schuftet der 27-Jährige oft allein im Kraftraum oder geht laufen. Auch schwere Verletzungen und lange Zwangspausen haben den gebürtigen Chemnitzer in seinem Tatendrang nie stoppen können. Mittlerweile ist Fährmann längst die unumstrittene Nummer eins im Schalker Tor. Doch ein großer Traum von ihm bleibt erst einmal weiter unerfüllt.

Gelsenkirchen

30.03.2016, 06:07 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ralf Fährmann steht mit dem FC Schalke 04 vor dem Liga-Endspurt.

Ralf Fährmann steht mit dem FC Schalke 04 vor dem Liga-Endspurt.

Denn lange Zeit hatte sich der Schlussmann insgeheim Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich gemacht. Doch gestern erklärte Schalke-Torhüter Ralf Fährmann nach dem Training: „Ich hatte eine EM-Teilnahme ohnehin nur noch im Hinterkopf. Da bin ich ganz nüchtern." 

Löw vertraut Neuer

Bundestrainer Joachim Löw vertraut Ausnahmetorhüter Manuel Neuer. Dahinter kämpfen Kevin Trapp, Bernd Leno, Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen um ein EM-Ticket. Fährmann wird sich also weiter gedulden müssen. Momentan gilt seine Konzentration einzig und allein der Entwicklung beim FC Schalke 04.

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"Die vier Tage ohne Mannschaftstraining waren wichtiger für den Kopf als für die Beine. Nach den vielen Spielen tat es tut, mal ein bisschen auszuspannen. Es war allerdings nicht so, dass wir nichts getan haben. Jeder Spieler hatte einen Laufplan zu absolvieren", betont der 27-Jährige. Ganz ohne Fußball verlief das Osterwochenende für Fährmann indes nicht. Er war mit Freunden in Hamburg und schaute sich das Musical "Das Wunder von Bern" an.

Noch sieben Spieltage

Jetzt gehe es "voller Elan" (O-Ton-Fährmann) in den Bundesliga-Endspurt. Erster von noch sieben Schalker Gegnern ist der FC Ingolstadt, eine der größten Überraschungsmannschaften in dieser Saison. Auch für Fährmann, der den Gegner lobt: "Ich hätte nicht gedacht, dass sie so konsequent und erfolgreich ihre defensive Spielweise durchziehen. Manchmal hat man den Eindruck, da sind elf Verteidiger auf dem Platz, aber sie machen es sehr gut."

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Fährmann hofft natürlich, dass alle Schalker Nationalspieler Mitte der Woche gesund von ihren Länderspieleinsätzen zurückehren. Im Gegensatz zu Fährmann darf sich besonders Leroy Sané noch Hoffnungen machen, bei der Europameisterschaft dabei zu sein. "Klar, für jeden Spieler ist erst die EM als Ziel zu sehen. Wenn das nicht klappt, würde ich mich auch freuen, bei Olympia in Rio dabei zu sein", sagt der junge Schalker.