Ob das die Spielvorbereitung von Schalkes Trainer Kees van Wonderen beeinflusst? Fakt ist: Der nächste Gegner der Königsblauen, Greuther Fürth, hat mit zwei spektakulären Personalentscheidungen für Aufsehen gesorgt. Trainer Alexander Zorniger und Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi wurden gefeuert.
Offenbar war das 0:4 im Franken-Derby gegen den 1. FC Nürnberg der auslösende Faktor. Die SpVgg liegt aktuell mit zehn Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Grund für die Entlassung von Zorniger sei „die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen“, teilte der Zweitligist mit.
Fast zwei Jahre im Amt
Der 57-jährige Zorniger wurde am 24. Oktober 2022 als Nachfolger von Marc Schneider vorgestellt. Nun muss der Coach selbst gehen. Das gilt auch für Zornigers persönlichen Trainer-Assistenten Jurek Rohrberg. Nach einem ordentlichen Saisonstart holten die Fürther aus den letzten fünf Spielen nur zwei Punkte. Bei den Partien in Braunschweig (0:2) und gegen Nürnberg zeigte das Kleeblatt erschreckend schwache Leistungen, hatte in dieser Phase allerdings auch eine unglückliche Heimniederlage gegen den Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf zu verzeichnen.
Für einen neuen Impuls soll jetzt jedoch Leo Haas, der Cheftrainer der U 23, sorgen. Er übernimmt bis zur Winterpause interimsweise und bringt seinen Co-Trainer Julian Kolbeck mit. Aus dem alten Team bleiben die Co-Trainer Stefan Kleineheismann und Marco Konrad.

Überraschend trifft der personelle Kahlschlag auch den Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi. Der Aufsichtsrat habe sich in einer außerordentlichen Sitzung am Montagabend dazu entschieden, die sportliche Führung des Vereins neu zu strukturieren, hieß es von der SpVgg. Interimsweise wird die sportliche Führung der Profimannschaft bis zum Winter von Stephan Fürstner, sportlicher Leiter der Kleeblatt-Akademie und ehemaliger Spieler unter anderem von Bayern München, übernommen. Holger Schwiewagner wird in dieser Zeit als alleiniger Geschäftsführer die kaufmännische und sportliche Führung verantworten.
„Wir sind überzeugt, dass es einen kompletten sportlichen Neuanfang braucht. Dafür werden wir uns in den kommenden Wochen die nötige Zeit nehmen, um über die Nachfolge zu entscheiden“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Köhr und betonte: „Das war die wohl schwierigste Entscheidung in meiner bisherigen Amtszeit.“ Man darf gespannt sein, ob und wie sich diese Veränderungen auf die Partie auf Schalke auswirken.
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