Max Meyer fühlt sich in seiner neuen Rolle wohl
Zurückversetzt auf die Sechs
Es war eine Premiere, die Spaß machte. Max Meyer spielte im Berliner Olympiastadion erstmals als alleiniger Sechser im Schalker Mittelfeld. Und das tat der 22-Jährige so gut, dass seine Mannschaftskameraden nicht mit Lob geizten.

Bilder der Bundesliga-Partie zwischen Hertha BSC und dem FC Schalke 04.
„Max hat das sehr gut gemacht. Er hat in Ruhe die Bälle verteilt“, lobte Guido Burgstaller. Und auch Leon Goretzka war angetan von der Leistung seines Freundes. „Max ist ein wichtiger Faktor in unserem Spiel. Er hat der Mannschaft viel gegeben. In den letzten Wochen und Monaten hat er viel Kritik abbekommen. Für die Leistung in Berlin hat er sich ein riesiges Lob verdient“, so der Nationalspieler.
Meyer selbst hat in den letzten Monaten offenbar einen Lernprozess durchgemacht. Wirkte er manchmal regelrecht beleidigt, wenn er nicht spielen durfte, so hat er sich jetzt noch mehr Professionalität verordnet. Das beginnt bei Meyer sogar schon beim neuen Haarschnitt. „Das habe ich bewusst so gemacht“, bestätigte der Nationalspieler, der nur noch Stoppeln auf dem Kopf trägt. Das soll wohl die Entschlossenheit demonstrieren, mit der Meyer künftig seiner Arbeit auf dem Platz nachgeht.
Viele Einzelgespräche
Dabei dürfte auch Trainer Domenico Tedesco eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben, denn Meyer bestätigte, dass er viele Einzelgespräche mit dem Schalker Trainer geführt habe. Er freue sich, dass Tedesco ihm „das Vertrauen geschenkt hat, mich allein auf dieser Position spielen zu lassen“, so Meyer. Die Position vor der Abwehr komme ihm „entgegen, weil ich dadurch viele Ballkontakte habe und versuchen kann, das Spiel zu öffnen. Es hat mir Spaß gemacht in der neuen Rolle“, sagte der 22-Jährige.
Tedesco lobte seinerseits die Einstellung von Meyer, der sich nicht habe hängen lassen. „Er ist hochprofessionell, macht Extraschichten und fragt viel nach“, betonte der 32-Jährige. Meyer hatte vor der Saison betont, dass er seinen Vertrag auf Schalke zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlängern werde und offen mit seinem Abschied im Sommer 2018 kokettiert. Er hat das Heft des Handelns in seiner Hand, denn sein Vertrag läuft aus. Nun darf man gespannt sein, ob es bei dieser Personalie eine Wende gibt.
Zukunft in königsblau?
Wenn Meyer das Gefühl hat, er werde auf Schalke weiter gebraucht, scheint es nicht ausgeschlossen, dass der 22-Jährige seine Zukunftsplanungen noch einmal überdenkt. In Berlin wurde der Mut von Tedesco jedenfalls belohnt, Meyer als alleinigen Sechser im defensiven Mittelfeld aufzubieten.
Warum Meyer für Schalke eine wichtige Rolle spielen kann, erläuterte Goretzka. „Uns wurde vorgeworfen, dass wir uns auf das Umschaltspiel beschränken. Davon sind wir weggekommen. Wir wollen mit dem Ball Lösungen finden und das Spiel in unserer Hand haben. Da hilft uns Max als ballsicherer Spieler sehr“, so der Nationalspieler.
Schöpf feiert Comeback
Während Meyer erfreut war, „dass man jetzt eine Position in unserem System für mich gefunden hat“, war auch Alessandro Schöpf glücklich. Der Österreicher feierte in Berlin erstmals nach seinem Kreuzbandriss ein dreiminütiges Comeback. Breel Embolo und Nabil Bentaleb erlebten den Sieg in Berlin dagegen nur aus der Zuschauerperspektive von der Ersatzbank.
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