Matthias Tillmann lässt den Worten Taten folgen Schalke 04 bekommt ein völlig neues Gesicht

Matthias Tillmann lässt den Worten Taten folgen:
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Wenn der FC Schalke 04 am 24. Juni das erste Training auf dem Vereinsgelände absolviert, werden die Fans ihre Mannschaft nicht mehr wiedererkennen. Denn die sportliche Leitung um Vorstandsboss Matthias Tillmann setzt das um, was der 40-Jährige bei seinem Amtsantritt am 1. Januar angekündigt hatte.

Damals sagte Tillmann sinngemäß, dass er sich alles ansehen und auf den Prüfstand stellen werde. Tabus werde es nicht geben. Wer damals diese Sätze als branchenübliche Floskel interpretierte, sieht sich getäuscht. Bei den Königsblauen bleibt nach einer restlos enttäuschenden Saison kein Stein mehr auf dem anderen.

Auch Büskens muss gehen

Die radikale Neustrukturierung macht auf vor Vereins-Ikonen nicht Halt. Nach dem tränenreichen Abschied von Gerald Asamoah, bestätigte nun auch Klub-Legende Mike Büskens, dass es für ihn keine sportliche Zukunft im Profibereich auf Schalke mehr gibt. Gleichzeitig übte der 55-Jährige auch Kritik an der Art und Weise, wie sein Abschied vollzogen wurde.

„Leider war es mir nicht vergönnt, das habe ich in dem Gespräch mit Matthias Tillmann auch gesagt, mich im Rahmen eines Spiels zu verabschieden. Vielleicht gegen Rostock oder in Fürth. Ich glaube, dass die Entscheidung viel, viel früher gefallen ist, nicht erst in den vergangenen zwei Tagen“, sagte „Buyo“ auf Instagram. Ob Büskens eine neue Aufgabe in der Knappenschmiede findet, ist noch offen.

Keine Zukunft auf Schalke: Der suspendierte Dominick Drexler.
Keine Zukunft auf Schalke: Der suspendierte Dominick Drexler. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Auch im sogenannten Staff, der in den Erfolgsjahren immer größer wurde, müssen einige Physiotherapeuten geben. Nach Informationen dieser Zeitung wird auch Reha- und Athletik-Trainer Jörn Menger, im vergangenen Jahr noch mit dem hochtrabenden Titel zum „Head of Performance“ befördert, ebenso seine Koffer packen müssen wie Video-Analyst Lars Gerling. Dies gilt wohl auch für Co-Trainer Matthias Kreutzer und Torwart-Trainer Simon Henzler.

Bei den Spielern wird die Liste der Abgänge täglich immer länger. Die auslaufenden Verträge von Danny Latza, Cédric Brunner, Thomas Ouwejan und Blendi Idrizi werden bekanntlich nicht verlängert. Und auch vor Spielern mit länger gültigen Kontrakten machen die Bosse um Sportdirektor Marc Wilmots und Kaderplaner Ben Manga nicht halt. Timo Baumgartl und Dominick Drexler, beide von Trainer Karel Geraerts in die U23 verbannt, sollen ebenso gehen wie Henning Matriciani, Tobias Mohr, Lino Tempelmann und Ralf Fährmann.

Fehler der Vergangenheit

Es droht ein teurer Sommer für Schalke zu werden, wenn die Spieler, deren Verträge über den 30. Juni 2024 laufen, nicht bereit sind, die Königsblauen zu verlassen. Schwierige Abfindungsverhandlungen stehen bevor. Dieses große Bündel an Personalmaßnahmen macht deutlich, wie viele Fehler die sportlichen Leitungen der vergangenen Jahre gemacht haben. Unzählige Spieler wurden falsch eingeschätzt, was ihr aktuelles Leistungsvermögen betraf. Potenzielle Neuzugänge werden sich dreimal überlegen, ob sie sich Schalke wirklich antun sollen.

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