Obwohl er wie so oft in dieser Saison auch beim Saisonfinale in Fürth nicht zum Einsatz kam, wird Michael Langer beim FC Schalke 04 auf und außerhalb des Platzes außerordentlich geschätzt. Der Routinier gehört zu den Meinungsführern innerhalb des Kaders. Sein Wort hat Gewicht.
Mit 39 Jahren ist der Österreicher nach Klaus Fichtel der zweitälteste Schalker der Liga-Geschichte. In solch einem Alter ist man geneigt zu sagen, Langer habe doch in seiner Profi-Karriere schon alles erlebt. Doch das ist nicht die Wahrheit. Nach dem verlorenen Saisonfinale in Fürth (0:2) bekannte Langer freimütig und sehr nachdenklich: „Das war die schwerste Saison meiner Karriere“.
An den Nerven gezerrt
Der Abstiegskampf, mit dem die Königsblauen über weite Strecken der Saison konfrontiert sahen, hat an den Nerven von Langer gezerrt. „Wir mussten viele Enttäuschungen verkraften, doch nach und nach haben wir als Mannschaft wieder funktioniert. Das macht mich stolz, dass wir die Kurve gekriegt haben“, so der Schlussmann.
Und wie geht es jetzt mit Langer weiter? Schalke hat kürzlich mitgeteilt, dass Langer „zum jetzigen Zeitpunkt“ keinen neuen Vertrag erhält. Das lässt Interpretationsspielraum. Womöglich öffnet sich nach dem 30. Juni wieder die Tür für den beliebten Torwart. Denn gerade, was das Torwart-Team betrifft, sind die Dinge mächtig im Fluss.
Viele Veränderungen denkbar
Bleibt Marius Müller Schalke treu? Was geschieht mit Ralf Fährmann, der körperlich nicht mehr in der Lage scheint, den Anforderungen des Profi-Fußballs gewachsen zu sein? Schalke baut nach Bild-Informationen nicht mehr auf ihn, aber er hat noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Wie plant der Verein mit dem ausgeliehenen Justin Heekeren? Und wer wird neuer Torwart-Trainer, denn Simon Henzler scheint sich für einen Wechsel zu Mönchengladbach entschieden zu haben?
Fragen über Fragen, die geklärt werden müssen. Michael Langer bleibt entspannt. Auf Schalke hat er in den vergangenen Monaten ein Trainee-Programm durchlaufen, wo er in vielen Bereichen des Profi-Fußballs seine Kenntnisse erweitern konnte. Langer: „Dafür bin ich dem Verein sehr dankbar“.

Er möchte gern im Fußball bleiben, sollte sich seine aktive Karriere dem Ende nähern. Als Marius Müller verletzungsbedingt ausfiel, bewies Langer zum Beispiel in der Hinrunde beim 4:3-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg, was er noch kann.
Der Kopfball des Magdeburgers Luc Castaignos lag schon zum 4:4 für Magdeburg im Tor, doch auf einmal flog Langer heran und wischte den Ball zur Seite. Im nächsten Moment war Schluss, und Langer wurde von den Kollegen mit Danksagungen überschüttet. Sebastian Polter adelte Langer als „Vollblutmaschine“. Daran wird er sich gern erinnern.
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