Ganz unterschiedliche Emotionen prägten das Pfingstwochenende beim FC Schalke 04. Bei Gerald Asamoah flossen zum Beispiel Tränen, als er nach dem 0:2 (0:0) der Königsblauen in Fürth von den rund 5.000 mitgereisten Schalker Fans mit Sprechchören gefeiert und Geschenken überhäuft wurde.
Während sich die Wege von „Asa“ und Schalke nun trennen werden, weil sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, lieferte der Trainer endlich ein Treuebekenntnis für die Königsblauen ab. Der Belgier: „Ich habe einen Vertrag bis 2025. Ich bin hier sehr glücklich – wir sehen uns am 24. Juni wieder!“ Dann startet er mit Schalke in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Serie.
Unangenehme Nachrichten
Noch am vergangenen Freitag erklärte Geraerts, diese Woche erst noch mit seiner Frau Julie Vanlerberghe sprechen zu wollen. Das wird er zwar tun, hat auf seine Entscheidung aber keinen Einfluss mehr.
Am Pfingstmontag hatte Geraerts vor dem Urlaub noch einen eher unangenehmen Termin. Der gesamte Staff traf sich auf dem Vereinsgelände zum Abschluss-Frühstück, in dessen Rahmen es für einige Mitglieder unangenehme Nachrichten gegeben haben soll. „Sky“ berichtet, dass Schalke-Legende Mike Büskens nicht mehr als Co-Trainer für die Königsblauen arbeiten soll. Ebenfalls auf die Dienste von Simon Henzler als Torwart-Trainer will Schalke in Zukunft verzichten.

Und auch das Trio Henning Matriciani, Lino Tempelmann und Tobias Mohr soll sich nach neuen Vereinen umsehen, weil es bei den Schalker Planungen für die neue Spielzeit keine Rolle mehr spielt. Allerdings haben alle drei Kicker noch laufende Verträge.
Schalke dementierte den Sky-Bericht nicht, sondern ließ auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilen: „Es ist korrekt, dass es in den vergangenen Tagen, nach dem Abschluss einer umfangreichen Analyse, Gespräche zur zukünftigen Ausrichtung des Lizenzbereichs gegeben hat. Die Inhalte wird der Verein bis auf Weiteres nicht öffentlich kommentieren.“
Einstellung fehlt in Fürth
Keinen Interpretationsspielraum ließ die Schalker Leistung in Fürth. Der Blick auf einige statistische Daten reichte aus, um deutlich zu sehen, dass es die meisten Kicker an der nötigen Einstellung fehlen ließ. Dies kann man nachvollziehen, weil der Klassenerhalt gesichert war, andererseits sollte ein Profisportler immer versuchen, sein Bestes zu geben.
Doch Schalkes Spieler liefen fast sieben Kilometer weniger als die Fürther, und auch die Zweikampfquote (31 Prozent) und die angekommenen Flanken (neun Prozent) waren unterirdisch. Geraerts zeigte sich beim Saisonfinale aber gnädig: „Einige Spieler sind ausgefallen, deswegen bin ich stolz auf diejenigen, die auf dem Platz und auf der Bank gewesen sind. Sie haben alles gegeben“.

Nun ist die sportliche Leitung gefordert, den Kader so umzubauen, dass Schalke in der neuen Spielzeit mehr als Platz zehn erreicht. „Ich habe Vorschläge gemacht, auf welchen Positionen wir uns mit welchen Spielern verstärken könnten. Ich habe jeweils drei, vier Namen genannt“, erläuterte der Coach. Auch Sportdirektor Marc Wilmots und Kaderplaner Ben Manga haben Listen erstellt.
Geraerts bekräftigte, dass die suspendierten Dominick Drexler und Timo Baumgartl bei ihm keine Comeback-Chance haben: „Die Entscheidung, dass sie nicht wiederkommen, ist klar.“ Es drohen schwierige Abfindungsverhandlungen.
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