Marktwerte der meisten Schalker Spieler sind stark gesunken
Schalke 04
Die enttäuschende Schalker Bundesligasaison hat auch Auswirkungen auf die Marktwerte der Spieler. Wer davon besonders betroffen ist, wird es schwierig haben, einen neuen Klub zu finden.

Breel Embolo konnte sich in der Bundesliga bisher nicht etablieren. © dpa
Wie lässt sich der finanzielle Wert eines Fußball-Profis bemessen? Gültige Parameter, die jeder akzeptiert, gibt es nicht. Nicht nur Angebot und Nachfrage spielen beim Marktwert eine Rolle.
Große Bedeutung hat die Website „transfermarkt.de“, an der sich viele Manager im Profifußball, auch wenn sie es oft nicht zugeben wollen, orientieren. Die veröffentlichten „Marktwerte“ von Fußballspielern sind dabei zwar reine Schätzwerte, die sich aus der Meinung der Online-Community des Portals ergeben und auf den öffentlich verfügbaren Informationen über den jeweiligen Spieler beruhen. Aber wissenschaftliche Untersuchungen zum Beispiel für das Jahr 2012 haben ergeben, dass die geschätzten Marktwerte mit den tatsächlich erzielten Ablösesummen der Spieler in den meisten Fällen eine hohe Wechselbeziehung aufweisen.
Hohe Ablöse, wenig Ertrag
Schaut man sich die Markwerte der einzelnen Schalker Spieler in dieser Saison an, wird deutlich, dass bei vielen Kickern ein rasanter Kursverfall eingesetzt hat. Dies ist aufgrund des bisher restlos enttäuschenden Saisonverlaufs auch keine so große Überraschung.
Hatte Torhüter Ralf Fährmann in der vergangenen Saison laut Transfermarkt.de einen Marktwert von neun Millionen Euro, sind es jetzt nur noch 6,5 Millionen Euro. Fährmann agierte in der Hinrunde längst nicht mehr so stark, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Deshalb entschloss sich der damalige Trainer Domenico Tedesco zum Wechsel im Tor.
Absturz bei Breel Embolo
Noch deutlicher ist der Absturz bei Breel Embolo. Sein Marktwert fiel um zehn Millionen Euro von 22 auf zwölf Millionen Euro. Ein gewaltiger Absturz, der auch darauf zurückzuführen ist, dass den Schweizer Nationalspieler immer wieder kleinere und größere Verletzungen zurückwarfen.
Gegenläufige Entwicklungen sind im Schalker Kader die Ausnahme. Ein Gewinner ist Sachen Marktwert ist Alexander Nübel. Schalkes neue Nummer eins, deren Marktwert in der vergangenen Saison noch mit 300.000 Euro beziffert wurde, kommt jetzt auf fünf Millionen Euro. Der gebürtige Paderborner hat seine Chance seit der Rückrunde glänzend genutzt und wurde schon mehrfach von den eigenen Fans wegen seiner starken Leistungen gefeiert. Macht er so weiter, könnte der U21-Nationaltorhüter bald auch ein Thema für Bundestrainer Joachim Löw werden.
Nübel und McKennie sind die Ausnahmen
Von den Schalker Feldspielern hat Weston McKennie den größten Sprung in Sachen Marktwert gemacht. Von 100.000 Euro in der Saison 2017/2018 ist es für den US-Boy rauf gegangen auf 20 Millionen Euro.
Das ist im Schalker Kader jedoch eine singuläre Erscheinung. Vor allem die Spieler, die Schalke eine hohe Ablösesumme kosteten, wie Breel Embolo (22,5 Millionen Euro ohne Zusatzklauseln), Sebastian Rudy (16,5 Millionen Euro) Yevhen Konoplyanka (12,5 Millionen Euro), Omar Mascarell (10 Millionen Euro) oder Amine Harit (8 Millionen Euro) sind weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Das macht die Aufgabe für Jochen Schneider nicht leichter. Der Sportvorstand hat zwar vehement dementiert, dass eine „Streichliste“ auf Schalke existiert, aber es ist kaum anzunehmen, dass der Kader in dieser Zusammensetzung zusammen bleibt. Zu groß waren die enttäuschenden Leistungen der Königsblauen in dieser Saison.
Nur drei Verträge laufen aus
Nur welcher Verein nimmt Spieler wie Embolo oder Harit unter Vertrag, die ein hohes Gehaltsniveau gewohnt sind, aber sportlich ihren Wert nur in sehr kurzen Zeiträumen nachweisen konnten? Außerdem sind fast alle Spieler über den 30. Juni 2019 an die Königsblauen gebunden. Nur die Kontrakte von Torhüter Michael Langer, Routinier Sascha Riether, der seine Karriere wohl nach dieser Saison beenden wird, und des vom VfL Wolfsburg ausgeliehenen Jeffrey Bruma laufen am Saisonende aus.