Fassungslos waren Rüdiger Abramczik und Klaus Fischer nach der 3:5-Niederlage des FC Schalke 04 in Düsseldorf. Beide Ex-Profis nahmen im „Legenden-Talk“ kein Blatt vor dem Mund. Abramczik richtete allerdings auch einen flammenden Appell an die Fans: „Es nutzt nichts, den Verein jetzt im Stich zu lassen“.
Er spielte darauf an, dass aktuell viele Gerüchte kursieren. Eines besagt, dass die Nordkurve in der Veltuins-.Arena, wo die treuesten Fans der Königsblauen stehen, eine gewisse Zeit beim Heimspiel gegen Osnabrück am Freitag leer bleiben könnte.
Über den Spielverlauf in Düsseldorf sagte „Abi“: „Ich fand es einfach nur katastrophal. In den ersten 25 Minuten habe ich gedacht: Da spielt Erle 08 gegen Bismarck und die Erler hauen den Bismarckern nach 20 Minuten mal eben drei Stück rein.“ Außerdem kritisierte der 67-Jährige die Kaderzusammenstellung sowie den Umgang mit Simon Terodde, der in Düsseldorf nicht zum Einsatz kam, und Thomas Ouwejan, der eine Geldstrafe und eine Suspendierung für eine Woche nach seinem respektlosen Verhalten aufgebrummt bekam.
„Das kann man auch anders lösen“, schimpfte der 67-Jährige. Ein Thema war auch die Anreise des Kaders nach Düsseldorf. Diese Zeitung hatte aufgedeckt, dass man sich nicht wie eigentlich üblich gemeinsam traf, sondern die Spieler, die in Düsseldorf und Umgebung wohnen, durften separat zum Spielort fahren. Abramczik: „Das geht gar nicht in der aktuellen Situation. Unter Huub Stevens wäre das undenkbar gewesen“.
„Warum leben viele Spieler überhaupt in Düsseldorf? Gelsenkirchen hat auch seine schönen Seiten“, betonte Klaus Fischer. Der Auftritt der Schalker Elf tat dem Schalker Bundesliga-Rekordtorschützen weh: „Wie die Mannschaft das Spiel abgegeben hat, so etwas geht gar nicht. Der Gegner kann ungehindert flanken, einer verlässt sich auf den anderen“.
Auch das Heimspiel gegen Osnabrück werde nicht einfach. Fischer: „In der aktuellen Verfassung ist jeder Gegner für Schalke 04 schwer. Wir müssen endlich die Tugenden auf den Platz bringen, die in der 2. Liga notwendig sind.“
„Holt die A-Jugend vom Elgert“
„Wir reden über Osnabrück. Beim letzten Mal haben wir über Elversberg geredet. Wenn wir uns jetzt schon vor solchen Mannschaften in die Hose machen, dann braucht doch gar keiner von denen zu spielen,“ sagte Abramczik und fügte noch hinzu: „Dann kann man doch sagen: Holt die A-Jugend vom Elgert. Die spielt dann hier und wird dann wahrscheinlich gewinnen.“
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