Ab heute heißt es auf Schalke: Alles geben für den Derby-Sieg. Nach einem trainingsfreien Montag beginnt für die Profis des FC Schalke 04 die Derbywoche mit zwei Einheiten. Vormittags auf dem Platz, am Nachmittag sollen im Kraft- und Fitnessraum die notwendigen Körner für das Duell am Sonntag mit Borussia Dortmund verdient werden. Auch an den folgenden Tagen weicht Trainer Domenico Tedesco nicht von seinen schon oft praktizierten Abläufen ab.
Öffentliches Training am Samstag
Um auch emotional auf Betriebstemperatur zu kommen, gibt es am Samstag um 15.30 Uhr ein öffentliches Training wie schon in der Hinrunde. Durchaus möglich, dass wieder eine vierstellige Zuschauerzahl Naldo und Co. entsprechend auf das „Spiel der Spiele“ am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund einstimmen wird. Rückendeckung von den eigenen Anhängern kann Schalke nach der desolaten Vorstellung in Hamburg gut gebrauchen. Weniger das Ende der Siegesserie, sondern vielmehr die Art und Weise sorgte für große Enttäuschung im Lager der Königsblauen. „Wir haben nicht verdient, in Hamburg zu gewinnen, weil wir keine Mittel gegen diesen Gegner gefunden haben. So ehrlich muss man sein“, bilanzierte Ralf Fährmann.
Der Torhüter sieht aber keinen Grund, in Panik zu verfallen. „Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen lassen. Das war jetzt ein schlechtes Spiel, zuvor haben wir sechs Siege in Folge gefeiert. Wir sind immer noch Tabellenzweiter“, so der 29-Jährige. Die Freude aufs Derby sei bei ihm immer noch groß. „Denn bei manchen Gegnern muss man sich extra pushen, bei dem nächsten jedoch nicht“, sagte Fährmann mit einem Schmunzeln. Schalke sei noch nicht soweit, einen Gegner mit nur 90 Prozent Einsatz beherrschen zu können. Fährmann: „Wir müssen in jedem Spiel immer an unser Limit gehen.“
Tedesco: „Müssen daraus unsere Lehren ziehen“
Mit einer intensiven Videoanalyse am Sonntag wies Trainer Domenico Tedesco seine Spieler auf die zahlreichen Schwächen hin, die sie sich in Hamburg geleistet hatten. „So eine Partie darf man nicht so schnell abhaken. Diese 90 Minuten haben uns vor Augen geführt, dass nichts von allein geht. Die 52 Punkte, die wir bisher haben, sind hart von der Mannschaft erarbeitet worden. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen“, betonte der 32-Jährige.
Besonders in der sportlichen Bringschuld ist zum Beispiel Leon Goretzka, der bisher eine enttäuschende Rückrunde spielt. Der Nationalspieler hatte zwar nach der Bekanntgabe seines Wechsels zum FC Bayern München sinngemäß erklärt, dass er sich für Schalke bis zum Saisonende zerreißen werde. Doch der Ankündigung sind keine Taten gefolgt.
Goretzka im Tief
In Hamburg kam der 22-Jährige – wenn überhaupt – über die Rolle eines Mitläufers nicht hinaus. Das geht schon seit Wochen so und ist umso verwunderlicher, weil Goretzka ja auch in der deutschen Nationalmannschaft um einen Stammplatz kämpft. Doch solche Leistungen wie in Hamburg sind keine Empfehlungsschreiben. Das gilt auch für Max Meyer, den zweiten Nationalspieler, der Schalke wohl verlassen wird und sich auch nicht mehr so stark präsentiert wie noch vor einigen Wochen.
Fast hätte er auch in Hamburg wieder zugeschlagen, der „Last-Minute-Naldo“. Doch es passte irgendwie zum Spielverlauf, dass es diesmal nicht klappte. Bei der 2:3-Niederlage gegen HSV erreichte kein Schalker Von Matthias Heselmann
Fast hätte er auch in Hamburg wieder zugeschlagen, der „Last-Minute-Naldo“. Doch es passte irgendwie zum Spielverlauf, dass es diesmal nicht klappte. Bei der 2:3-Niederlage gegen HSV erreichte kein Schalker Von Matthias Heselmann