Der 1. FC Nürnberg war in der Zweiten Liga gerade mitten im Aufstiegsrennen, als ihn das Schalker Angebot erreichte. Das war in der Winterpause 2015/16 – und mittlerweile hat Alessandro Schöpf auch die letzten Zweifel beiseite gekickt, dass sein „Ja-Wort“ in Richtung Gelsenkirchen die richtige Entscheidung war. Weil Schöpf auf Schalke längst aus dem Status eines Ergänzungsspielers hinaus gewachsen ist.
GELSENKIRCHEN
07.11.2016, 06:04 Uhr
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Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Schalke 04 und Werder Bremen.
Der 22-Jährige wird für Schalke immer wichtiger – gegen Bremen spielte er sogar die Hauptrolle. An drei von insgesamt vier Toren war Schöpf beteiligt. Zwei Mal auf der richtigen, einmal auf der aus einer Sicht falschen Seite: Zwei Tore erzielte er (Premiere für ihn in der Bundesliga) selbst, beim 2:1 der Bremer leistete er durch sein ungeschicktes Foul an Gnabry (das zum Elfmeter führte) Hilfestellung.
Dass er als gelernter Offensiver allerdings überhaupt im eigenen Strafraum auftaucht, ist von den Schalker Verantwortlichen ausdrücklich gewünscht. Manager Christian Heidel schätzt an Schöpf überaus, dass der sich auch für Defensiv-Aufgaben nicht zu schade ist. Diese Fähigkeit, ein enormer Trainingsfleiß und eine stets positive und optimistische Grundeinstellung haben Schöpf in dieser Saison zu einem „Überraschungs-Kandidaten“ werden lassen – denn der Name Schöpf tauchte nicht auf allzu vielen Experten-Zetteln auf, wenn es vor der Saison um eine mögliche Schalker Stamm-Elf ging.
Auch weil Trainer Markus Weinzierl viel rotieren lässt, wurde Schöpf immer häufiger in die Anfangsformation „gespült“ – dort ist der österreichische Nationalspieler, in einer insgesamt enttäuschenden Mannschaft noch einer der wenigen EM-Gewinner, nun dabei, sich festzuspielen. Als offensiver Außenverteidiger im Fünfer-Mittelfeld kommt Schöpf immer besser zur Geltung. „Auf dieser Position fühle ich mich sehr wohl“, sagte der Österreicher mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht.
Weinzierl belohnte die guten Leistungen in den vergangenen Wochen mit zwei freien Tagen. Erst am Mittwoch um 15 Uhr steht das nächste Training auf dem Programm. Wegen der Länderspielpause kann Schalke durchatmen. Erst am 19. November geht es mit dem schweren Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg für die Königsblauen weiter. Dort möchte Schöpf an seine guten Leistungen anknüpfen.
"Serie ausbauen"
„Unsere Serie wollen wir nach der Länderspielpause unbedingt ausbauen,“ will Schöpf jetzt um keinen Preis nachlassen. „Ich freue mich für ihn. Wer so viel läuft und investiert, der hat es verdient“, so Weinzierl. Sein Trainerkollege Alexander Nouri sah trotz der Niederlage in der Veltins-Arena „ordentliche Ansätze“ seiner Mannschaft.
„Wir haben 35 Minuten gut gespielt. Da haben wir unseren Plan umgesetzt. In zwei Situationen haben wir dann das Spiel aus der Hand gegeben. Wir hätten aufmerksam sein müssen. Da haben wir unser Tor zu sorglos verteidigt.“ Schalke nutzte die Defensivschwäche der Norddeutschen konsequent aus und hat damit den Anschluss an das Tabellenmittelfeld geschafft.