Geht Schalkes Saison gegen Hertha erst richtig los?
Schalke 04
Nach den „dicken Brocken“ Gladbach (0:0) und Bayern (0:3) erwartet Schalke an diesem Spieltag einen Gegner „auf Augenhöhe“. Gegen Hertha BSC soll der erste Sieg her.

Es läuft noch nicht rund: Benito Raman muss sich anstrengen, wenn er weiter zur Schalker Start-Elf gehören will. Aber: Gegen die Hertha hat er für Fortuna Düsseldorf in der vergangenen Saison insgesamt vier Mal getroffen. © imago
Der 5:0-Erfolg beim Regionalligisten SV Drochtersen/Assel im Pokal? Eine immerhin souveräne Pflicht-Erfüllung. Das 0:0 in Mönchengladbach zum Liga-Auftakt? Völlig in Ordnung. Die 0:3-Niederlage gegen die Bayern? Im Prinzip fast schon einkalkuliert. Auf eine „richtige“ Standort-Bestimmung müssen Schalkes Fußballer und Fans bis zum dritten Spieltag warten.
Denn am (15.30 Uhr/Sky) kommt mit Hertha BSC Berlin ein Gegner in die Veltins-Arena, den Schalkes Trainer David Wagner „auf Augenhöhe mit uns“ sieht. Nicht, weil die Berliner genau wie Schalke nach zwei Spielen einen Punkt auf dem Konto haben, sondern „weil die Hertha auch zu den Mannschaften gehört, die ihren Weg noch suchen“.
Für Hertha gab es am letzten Spieltag einen Dämpfer
Wie schnell man von diesem Weg abkommen kann, mussten die Hauptstadt-Kicker am vergangenen Sonntag erfahren: Nach dem überraschenden 2:2 bei den Bayern verlor Hertha BSC das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 0:3. Ein echter Stimmungs-Killer – und der Beleg für eine noch nicht gefestigte Mannschaft.
„Jetzt geht die Saison erst richtig los“, titelte der „Kicker“ über Schalke nach der Niederlage gegen den FC Bayern München. „Jetzt geht’s los“, hoffen auch die Fans, die die Mannschaft für ihre tapfere Aufsässigkeit gegen den Rekordmeister feierte.
Aber geht’s jetzt auch wirklich los? David Wagner weiß, dass im ersten Heimspiel der Saison auch noch manches im Argen lag. Der Trainer hat sehr wohl registriert, dass seine Mannschaft in der ersten Hälfte sowohl die Bälle als auch die Übersicht im Spiel nach vorn zu schnell verlor.
Bei Balleroberung direkt nach vorn spielen, ohne zu hektisch zu werden – diese schwer zu findenden Balance ist für den Trainer und seine Mannschaft aktuell vielleicht die größte Herausforderung.
Droht der Beginn einer neuen „Eiszeit“?
Ein Sieg ist Pflicht – diese Forderung mag an einem dritten Spieltag ein wenig zu energisch wirken, trotzdem ist da schon etwas dran. Holt das heimschwächste Erstliga-Team der vergangenen Saison auch gegen Hertha BSC Berlin keinen „Dreier“, droht nicht nur erneut ein längerer Aufenthalt in der unteren Tabellenhälfte, sondern auch atmosphärisch der Beginn einer neuen Eiszeit – die Feierlichkeiten nach dem verlorenen Bayern-Spiel waren schließlich eher als Aufmunterung für die kommenden Aufgaben zu interpretieren und nicht als Belohnung für die erneute Heim-Niederlage, die es unterm Strich nun mal zu registrieren gab.
Personal zum Beenden der Heim-Misere steht Wagner reichlich zur Verfügung: Bis auf Matija Nastasic (Infekt), der nicht zum Kader gehören wird, ist das Aufgebot nahezu komplett.
Daran könnte der Bentaleb-Wechsel zu Werder scheitern
Die spannendsten Fragen: Baut Wagner Suat Serdar gleich von Beginn an ein? Möchte er den gegen die Bayern nach seiner Einwechslung starken Ahmed Kutucu erneut zum „Nachladen“ auf der Bank haben? Gönnt er dem bislang schwachen Benito Raman eine Pause ungeachtet der Tatsache, dass Schalkes Neuzugang in der vergangenen Saison für Düsseldorf insgesamt vier Tore gegen Hertha BSC erzielte?
Neu zum Kader wird demnächst wohl wie erwartet Juan Miranda stoßen – das Linksverteidiger-Talent des FC Barcelona absolvierte am Freitag auf Schalke seinen Medizin-Check.
Dagegen steht der Wechsel Nabil Bentalebs nach Bremen laut Werder-Sportchef Frank Baumann auf der Kippe. Möglicherweise, so wird gemunkelt, weil Werder bei dem Leihgeschäft nur die Hälfte des Gehalt und nicht die vollen Bezüge übernehmen will.