Fällt Oczipka aus, muss Schalke improvisieren

Spiel auf Risiko

Bastian Oczipka befindet sich beim FC Schalke 04 in einer komfortablen Situation. Der Neuzugang von Eintracht Frankfurt ist der einzige Spieler im Kader, der nominell für die linke Außenbahn vorgesehen ist. Warum er dennoch nicht an eine Stammplatzgarantie glaubt und wer noch für seine Position in Frage käme.

Gelsenkirchen

07.09.2017, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bastian Oczipka ist auf Schalke derzeit der einzige Spieler auf der linken Außenbahn.

Bastian Oczipka ist auf Schalke derzeit der einzige Spieler auf der linken Außenbahn.

Über Stammplatzgarantien sagte der 28-Jährige: "So etwas gibt es in der Bundesliga nicht. Jeder Spieler ist Woche für Woche gefordert." Gleichzeitig hat der Defensivspezialist auch sofort Namen von Spielern parat, die seine Position auf der linken Außenbahn jederzeit spielen könnten: Daniel Caligiuri, Alessandro Schöpf oder Thilo Kehrer zählt er auf. Denn Oczipka ist überzeugt davon, dass auf der linken Seite nicht zwingend ein Linksfuß spielen muss - das System würde es auch zulassen, dass ein Mann mit einem starken rechten Fuß dort zum Einsatz kommen kann.

Schöpf setzt aus

Allerdings scheint sich Caligiuri nach den ersten drei Pflichtspielen auf der rechten Seite festgespielt zu haben. Schöpf klagte nach seiner Kreuzbandverletzung und erstem Comeback-Versuch am Dienstag über muskuläre Probleme und am Mittwochvormittag mit dem Training aussetzte, während Kehrer nach dem Wechsel von Benedikt Höwedes in der Dreierkette mit Naldo und Matija Nastasic noch dringender benötigt wird.

Insofern gehen die Königsblauen auf der linken Abwehrseite schon jetzt ein gewisses Risiko bei ihrer Personalpolitik ein. Lange Zeit hatten die Königsblauen als zweiten Linksfuß neben Oczipka ja Abdul Rahman Baba vom FC Chelsea im Visier. Eine erneute Ausleihe von Baba war geplant. Doch weil Baba sich nach einer komplizierten Verletzung im linken Knie wohl noch einmal einem kleineren Eingriff unterziehen muss, nahm Schalke davon Abstand.

Tedesco kann sich nicht durchsetzen

Was offenbar Trainer Domenico Tedesco nicht unbedingt gefallen hat. Der 31-Jährige räumte Anfang der Woche in einem "Kicker"-Interview ein, dass er auf der linken Seite und auf der Mittelstürmerposition durchaus noch Bedarf für seinen Kader gesehen hat. Doch er konnte sich offenbar mit seiner Meinung nicht durchsetzen. "Wir haben intern über vieles gesprochen. Der Kader ist nun so, wie er ist", sagte Tedesco. Begeisterung hört sich anders an.

Oczipka bleibt trotz des kleinen Kaders mit 19 Feldspielern und drei Torhütern gelassen: "Wir haben genügend Qualität im Kader." Er hofft, dass er sich ähnlich wie in Frankfurt auch auf Schalke schnell zum Stammspieler entwickelt. Bei den Hessen verpasste er in den vergangenen drei Jahren kaum ein Spiel. Und in Sachen Fairness steht der 28-Jährige ganz weit oben: In über 370 Pflichtspielen seit der Jugend sah Oczipka noch nie die Rote oder Gelb-Rote Karte.

GORETZKA WIEDER IM TRAINING
Als erster Schalker Nationalspieler kehrte Leon Goretzka am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück. Neben Alessandro Schöpf fehlte Franco Di Santo (leichter Muskelfaserriss).

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