Der Mc-Kennie-Deal kann Schalke bis zu 30 Millionen Euro einbringen
Schalke 04
Ausleihe zu Juventus Turin ist perfekt. Bei Juve-Erfolgen winkt ein dickes Transfer-Paket. Schalke hat neuen Spielraum für Einkäufe. Stürmer steht oben auf der Liste.

Ausgeliehen zu Juventus Turin, späterer Kauf wahrscheinlich: Der Mc-Kennie-Deal kann Schalke bis zu 30 Millionen Euro einbringen. © Rabas
Die Ausleihe von Weston McKennie (22) zu Juventus Turin ist perfekt. Das Transfer-Paket kann bis zu 30 Millionen Euro dick werden. Doch noch muss Schalke haushalten – und mit der Leihgebühr auf Spielersuche gehen.
Leihe läuft ein Jahr
Am späten Samstagabend fanden die Transferverhandlungen in Sachen Weston McKennie zwischen den Königsblauen und dem italienischen Rekordmeister ein Ende. Der Mittelfeldspieler wird ab 1. September für eine Saison von der „alten Dame“ für eine Leihgebühr von 4,5 Millionen Euro ausgeliehen.
Sollte sich Juve in der kommenden Saison für die Champions League qualifizieren, was für das Star-Ensemble um Cristiano Ronaldo das Minimalziel ist, tritt eine feste Kaufverpflichtung von 18,5 Millionen Euro in Kraft. Die Ablösesumme kann innerhalb von drei Jahren gezahlt werden. Sollte Juve nationale und internationale Titel holen, winken Schalke Bonuszahlungen von bis zu sieben Millionen Euro. Das gesamte Mc-Kennie-Transferpaket kann also bis zu 30 Millionen Euro umfassen.
Neuzugänge nötig
Vorausgesetzt, die größtenteils von Juve selbst veröffentlichten Zahlen stimmen, hätte Sportvorstand Jochen Schneider sehr gut verhandelt, denn Schalke war in seiner aktuellen Finanzlage keineswegs in einer guten Verhandlungsposition. Nun kommt es darauf an, so schnell wie möglich Spieler zu verpflichten, die den Verein sportlich weiter bringen. Die Blau-Weißen sind immer noch der einzige Bundesligist, der bisher keinen „echten“ Neuzugang verpflichtet hat.
Das dies aber dringend notwendig ist, zeigte nicht erst der glückliche 1:0-Erfolg im Testspiel gegen Aris Saloniki zum Abschluss des Trainingslagers in Längenfeld überdeutlich. Zumal bei aller Erleichterung darüber, dass der McKennie-Transfer nun endlich unter Dach und Fach ist, der Verlust zweier wichtiger Mittelfeldspieler nicht unterschlagen werden darf: Weston McKennie und Daniel Caligiuri (ging ablösefrei zum FC Augsburg) gehörten auch in der vergangenen Saison noch mit zu den verlässlichsten Schalker Spielern – obwohl auch bei ihnen gerade in den „Geisterspielen“ noch viel Luft nach oben war.
Zwei gute Mittelfeldspieler weg
Trotzdem wird auch das eine Herausforderung für Schalkes Trainer David Wagner sein, Caligiuri und McKennie zu ersetzen. Wagner lobte zwar das Engagement seiner Spieler im am Freitag beendeten Trainingslager gerade vor dem Hintergrund des Corona-Falls in seiner Mannschaft („Ich finde, die Jungs sind mit der Situation super umgegangen. Wir hatten trotzdem eine richtig gute Trainingswoche“), aber die Dringlichkeit von Verstärkungen auf den defensiven Außenbahnen und im Angriff kann und will er auch nicht ignorieren.
„Dass wir im Angriff nicht optimal besetzt sind, ist keine Frage“, weiß Wagner. Für Wunschspieler Vedad Ibisevic scheint Wagner auch bereit, die Personalpläne des Vereins etwas aufzuweichen, die vorsehen, auf junge und Spieler mit langfristigen Perspektiven zu setzen.
Keine Frage des Alters
Anders lassen sich folgende Sätze des 48-Jährigen kaum interpretieren. Wagner: „Wir brauchen einen Stürmer, der den Ball halten kann und der ein gutes Kombinationsspiel hat. Da geht es ums Profil, weniger um das Alter.“ Mit anderen Worten: Schalke traut Ibisevic trotz seiner 36 Jahre zu, dem Klub zumindest für eine Übergangszeit von einer Saison helfen zu können.
Die dritte Corona-Testreihe, durchgeführt nach der Rückkehr in Gelsenkirchen, fiel übrigens negativ aus. Das für Mittwoch geplante Testspiel gegen Viktoria Köln hat Schalke trotzdem abgesagt. Länderspiel-Abstellungen und fünf Spieler noch in Österreich – Personal-Engpass.