Der Bessermacher: Schalke-Trainer Domenico Tedesco

Drei Beispiele

Was zeichnet einen guten Bundesliga-Trainer aus? Er muss unter anderem die Fähigkeit besitzen, Spieler besser zu machen. Schalkes Coach Domenico Tedesco hat in dieser Hinsicht bereits nach zehn Bundesliga-Spieltagen eine kleine Erfolgsbilanz vorzuweisen. Drei Beispiele, die für Tedesco als Bessermacher sprechen.

Gelsenkirchen

, 31.10.2017, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Domenico Tedesco macht derzeit in der Spielerentwicklung vieles richtig.

Domenico Tedesco macht derzeit in der Spielerentwicklung vieles richtig. © dpa

Max Meyer: Seit Tedesco den Nationalspieler vom offensiven zum defensiven Mittelfeldspieler umschulte, blüht Meyer auf. Er ist von einer Teilzeitkraft endlich wieder zum Stammspieler mutiert und findet an seiner neuen Rolle immer mehr Gefallen. „Ich wurde ins kalte Wasser geworfen und bin noch in der Lernphase. Es macht sehr viel Spaß auf der Sechserposition. Dort kann ich von hinten heraus das Spiel machen“, betonte der gebürtige Oberhausener, dessen schon sicher geglaubter Abschied aus Schalke am Saisonende wieder offen scheint.

Meyer hat wieder Spaß

Mit seiner Spielintelligenz löst Meyer im Mittelfeld nun auch knifflige Situationen, wobei er seine Spielweise mit einer gewissen Robustheit verbunden hat. Seine Frustzeit unter Schalkes früherem Trainer Markus Weinzierl ist beendet. Meyer hat wieder Spaß am Fußball.


Thilo Kehrer: In der Rückrunde der vergangenen Saison spielte er sich so langsam in die Startformation. Seit der neuen Spielzeit ist sein Platz in der Dreierkette oder im defensiven Mittelfeld fest zementiert. Kehrer ist der einzige Schalker Feldspieler, der in dieser Saison bisher in jeder der 1080 Pflichtspielminuten (zehn Bundesligaspiele plus zwei Pokalpartien) auf dem Platz stand.

Schalke will nicht locker lassen

Der U 21-Nationalspieler hat an Souveränität gewonnen und konnte es sich leisten, ein erstes Schalker Angebot zur Vertragsverlängerung auszuschlagen. S04 will nicht locker lassen und ein neues Angebot vorlegen. Kehrers Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2019, er bleibt ganz entspannt: „Ich will die Entwicklung abwarten. Für mich ist es nicht nur wichtig, regelmäßig zu spielen. Es ist für jeden Spieler wünschenswert, dass es im Verein auch eine gewisse Konstanz in den Bereichen Trainer und Mannschaft gibt.“


Benjamin Stambouli: Nach seinem ersten Schalke-Jahr war der Franzose schon als „Fehleinkauf“ etikettiert worden, weil er im Mittelfeld keine Akzente setzen konnte. Ähnlich wie bei Max Meyer hatte Trainer Tedesco auch bei Stambouli die richtige Idee und ließ ihn als Verteidiger auflaufen. Eine Position, die der 27-Jährige in seiner Karriere zwar auch schon gespielt hatte, aber längst nicht so regelmäßig wie im Mittelfeld.

Experiment hat geklappt

Doch bisher hat das Experiment geklappt. Stambouli spielt wesentlich sicherer und souveräner. Den verletzungsbedingten Ausfall von Matija Nastasic konnten die Königsblauen dank Stambouli gut auffangen. „Ich möchte spielen und bin immer für die Mannschaft da“, sagte Stambouli vor kurzem auf der Schalker Homepage.