Der Schalke-Fan an sich gilt als herzlich und aufgeschlossen – und so war es kein Wunder, dass die Anhänger der Königsblauen Neuzugang Coke einen warmen und herzlichen Empfang bereiteten. Mehr noch: Coke wurde mit einer „La Ola“ begrüßt.
MITTERSILL
von von René Preuß
, 05.08.2016, 07:00 Uhr
/ Lesedauer: 2 min
Bilder der Medienrunde mit Coke am 4. August.
Die hatte sich der Spanier, der am Mittwoch im Trainingslager eingetroffen war und am Donnerstagvormittag seine erste Trainingseinheit mit den neuen Kollegen absolvierte, auch wirklich verdient. Coke nahm sich nach dem Training viel Zeit für die Fans, gab Autogramme und plauderte auf Englisch und Spanisch mit den Anhängern.
Agil, schnell und wendig
Zuvor hatte er auf dem Trainingsplatz in Mittersill angedeutet, warum Manager Christian Heidel ihn aus Sevilla losgeeist hatte: Coke machte einen sehr agilen, schnellen und wendigen Eindruck und sorgte für den einen oder anderen Szenenapplaus bei den Zuschauern. Bei der Verständigung half – ausgerechnet – sein Konkurrent auf der rechten Abwehrseite, Sascha Riether. „Mein Englisch ist nicht so gut, und mein Deutsch ist schrecklich“, gab Coke freimütig zu.
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Tag vier in Mittersill
Bilder aus dem Schalke-Trainingslager in Mittersill vom 4. August.
„Sascha spricht sehr gut Spanisch, er hat mir geholfen, mich bei den Jungs vorzustellen.“ Auf Jorge Andujar Moreno, wie Coke mit vollem Namen heißt, ruhen auf Schalke einige Hoffnungen. Zum einen soll er auf der rechten Abwehrseite für Ordnung in der Defensive und überraschende Aktionen nach vorne sorgen – zum anderen gilt der 29-jährige Spanier als sogenannter „Leader“-Typ, als jemand also, der die Mannschaft auch durch seine Persönlichkeit weiterbringen kann.
"Muss eine Menge lernen"
In dieser Hinsicht gibt sich Coke allerdings noch zurückhaltend: „Erst einmal muss ich eine Menge lernen“, sagt er, „sowohl über den Verein als auch die Menschen, die dort arbeiten.“ Der Abschied von Sevilla, wo er fünf Jahre gespielt und drei Mal in Serie die Europa League gewonnen hat, sei ihm schwergefallen. „Ich habe zwei Tage lang geweint“, sagt er augenzwinkernd.
Dennoch: Bereut hat er die Entscheidung nicht. „Mit 29 Jahren kommt man an einen Punkt, wo man sich verändern möchte“, erklärt er. „Ich habe bisher noch nie außerhalb von Spanien gelebt – als das Angebot von Schalke kam, kam es zur richtigen Zeit. Die Bundesliga ist ein großartiger Wettbewerb, und Schalke ist ein Verein mit einer großen Historie, mit tollen Fans und einem tollen Stadion.“
Hilfe bei Entscheidungsfindung
Zwei spanische Ex-Schalker haben bei der Entscheidungsfindung geholfen. „Ich bin ein großer Fan von Raul“, bekennt Coke. „Mit ihm selbst habe ich zwar nicht sprechen können, aber mein Sevilla-Teamkollege Sergio Escudero hat mir von Schalke vorgeschwärmt.“ Nach dem Trainingslager steht zunächst einmal die Haussuche an: Die werde seine Freundin in die Hand nehmen, die mit ihm nach Deutschland kommt. „Wir wollen so schnell wie möglich umziehen“, sagt Coke.
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Tag drei in Mittersill
Bilder aus dem Schalke-Trainingslager in Mittersill vom 3. August.
Auch, damit er sich voll auf den Fußball konzentrieren kann. Auf welcher Position er denn am liebsten spielt, wird er gefragt: „Der Trainer ist der Boss“, lautet seine Antwort, „er entscheidet, wo ich spiele. Meine Rolle ist es, dem Team zu helfen.“