Clemens Tönnies: „Habe große Sorge, dass Schalke durchgereicht wird“

Schalke 04

Ende Juni 2020 trat Clemens Tönnies als S04-Aufsichtsratschef zurück. Das Konzept für ein „neues Schalke“, so der Fleisch-Fabrikant in der Welt am Sonntag, „liegt in der Schublade“.

Gelsenkirchen

, 27.06.2021, 12:25 Uhr / Lesedauer: 1 min
Vor einem Jahr zurückgetreten: Der langjährige Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies macht sich „große Sorgen, dass Schalke durchgereicht wird“.

Vor einem Jahr zurückgetreten: Der langjährige Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies macht sich „große Sorgen, dass Schalke durchgereicht wird“. © dpa

Vor einem Jahr trat Clemens Tönnies (65) als Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 zurück. Die ungemütliche Gemengelage aus Fan-Protesten und einem großen Corona-Ausbruch in seinem Unternehmen bewegten den langjährigen S04-Boss zum Rücktritt. Die volle Konzentration galt nun seinen Fleisch-Fabriken, aber noch am Abend seines Rücktritts schrieb Tönnies den Ruhr Nachrichten: „Im Herzen bleibe ich Schalker!“

Wie sehr ihn der Schalker Abstieg geschmerzt habe, beschrieb Tönnies nun in einem Interview mit der Welt am Sonntag. Mehr noch: „Ich habe große Sorge, dass Schalke durchgereicht wird wie andere Klubs - schauen Sie sich die Entwicklung großer Vereine wie 1860 München oder Kaiserslautern an.“ Schalke brauche für den nachhaltigen Aufschwung eine Reform.

„Schalke gehört allen Mitgliedern“

Tönnies: „Das Konzept, die Struktur für ein neues Schalke liegen fix und fertig in der Schublade. Das hatte ich noch mit dem ehemaligen Vorstand erarbeitet. Dabei geht es um eine KGaA, also eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, sprich Schalke gehört allen Mitgliedern, womit die Sicherstellung des Wertes von Schalke 04 gewährleistet werde.“ Ein Haken an der Sache: Von den Personen, die dieses Konzept erarbeitet haben, ist inklusive Tönnies niemand mehr im Amt.

Eine direkte Mitschuld am Niedergang des Vereins sieht Tönnies, immerhin fast zwei Jahrzehnte lang Aufsichtsrats-Chef des FC Schalke 04, nicht: „Ohne Pandemie wären wir auf einem sehr, sehr guten Weg. Ich hätte Schalke gern dahin geführt. Nicht mehr lange. Ein, zwei Jahre, dann wäre meine Mission ohnehin zu Ende gewesen.“

Immerhin gibt es aber auch ein Kompliment von Tönnies für aktuell handelnde Schalker Personen: „Mit Peter Knäbel hat der Verein einen sehr kompetenten Sportvorstand. Auch Sportdirektor Rouven Schröder macht einen sehr guten Eindruck.“