Breitenreiter vor wohl letztem Spiel als S04-Trainer

Sieg zum Abschied?

Es klang schon ein bisschen wie eine Abschiedserklärung, als André Breitenreiter sagte: "Ich habe sicherlich nicht alles richtig gemacht, aber immer alles gegeben." Womöglich hat es ihm noch niemand aus der Schalker Führungsspitze gesagt, aber es deutet alles darauf hin, dass es am Samstag (15.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim sein letztes Spiel als Trainer der Königsblauen sein wird.

GELSENKIRCHEN

13.05.2016, 18:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Durchwachsene Bilanz: André Breitenreiter.

Durchwachsene Bilanz: André Breitenreiter.

Am Sonntag übernimmt der neue Schalke-Manager Christian Heidel das Ruder. Eine seiner ersten Amtshandlungen könnte die Entlassung von Breitenreiter sein. Dafür spricht, dass Schalkes Trainer-Wunschkandidat Markus Weinzierl nach der Partie seines FC Augsburg gegen den Hamburger SV eine Erklärung zu seiner Zukunft angekündigt hat. Noch feilschen Schalke und Augsburg um die Ablösesumme für Weinzierl.

"Kein Rumgeeier"

Breitenreiter erwartet „einen offenen und ehrlichen Umgang, kein Rumgeeier“ bezüglich seiner Person. Doch selbst ein Erfolg in Hoffenheim dürfte ihm wohl nicht mehr helfen, um seiner Entlassung zu entgehen. Seine Mannschaft will zumindest alles versuchen, um für einen versöhnlichen Saisonausgang zu sorgen. „110 Prozent“ seien nötig, so Torhüter Fährmann, um aus dem Kraichgau drei Punkte zu entführen.

Im Fernduell mit den punktgleichen Kontrahenten von Mainz 05 und Hertha BSC Berlin (alle auf 49 Punkte) haben die Königsblauen zwar die schlechteste Tordifferenz, doch selbst mit einer knappen Niederlage könnte Schalke sich noch auf Platz sechs verbessern, vorausgesetzt, Mainz gewinnt gleichzeitig hoch gegen die Berliner.

Doch auf solche Rechenspiele will sich Breitenreiter gar nicht erst einlassen. „Schalke hat noch nie in Hoffenheim gewonnen, das wollen wir natürlich ändern“, kündigte der 42-Jährige an. Denn für die Blau-Weißen geht es um die direkte Qualifikation für die Europa League. Sollte Schalke die Saison nur auf Platz sieben abschließen, wäre die Vorbereitung empfindlich gestört, weil dann vor dem Bundesligastart eine Qualifikationsrunde und im Erfolgsfall noch zwei Play-off-Spiele auf dem Spielplan stünden.

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Die kämen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Spiele der Qualifikationsrunde finden am 28. Juli und am 4. August statt – das Rückspiel fiele also genau in die Zeit des Schalker Trainingslager im österreichischen Mittersill (31. Juli bis 8. August). Die Play-Off-Runde ist für den 18. und 25. August angesetzt. Dass solche Spiele auch einen Motivationsschub liefern können, hat ausgerechnet der BVB im vergangenen Jahr gezeigt: Für Dortmund führte der Weg in die Euro-League-Gruppenphase über Wolfsberg (Österreich) und Odds BK (Norwegen) – trotzdem spielte der BVB eine ausgezeichnete Saison. Aber, wie gesagt: Mit einem Sieg in Hoffenheim kann Schalke diese „Ochsentour über die Dörfer“ vermeiden.

"Nicht alles gut"

„Die intern gesteckten Ziele“, so Breitenreiter, „haben wir größtenteils erreicht. Wir sind in jedem Fall international dabei.“ Aber der Schalker Trainer räumte auch ein: „Es war natürlich nicht alles gut.“ Breitenreiter muss auf den gesperrten Goretzka verzichten, für ihn dürfte Johannes Geis in die Startformation rotieren. Mit einem Sieg gegen Schalke wäre für Hoffenheim die beste Rückrunde in der Bundesliga-Geschichte perfekt – dann hätte die TSG 27 Zähler und würde die 26 Punkte aus der Spielzeit 2013/14 übertreffen.

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