Bastian Oczipka und die ideale Rollenverteilung
Schalkes Neuzugang
Wenn jemand in diesen Tagen weiß, wie ein Flugzeug von innen aussieht, dann ist das Bastian Oczipka. Die Stationen der letzten Wochen: Deutschland, Florida, China, Österreich. Jetzt ist Schalkes Neuzugang erst einmal froh, ein paar Tage frische Bergluft atmen zu können. Der 28-Jährige scheint seine Rolle gefunden zu haben - auf und neben dem Platz.

In den bisherigen Testspielen des S04 kam Neuzugang Bastian Oczipka im linken Mittelfeld zum Einsatz.
Die Reise nach Florida hatte Oczipka noch mit seinem Ex-Verein Eintracht Frankfurt angetreten – nach ein paar Tagen Trainingslager in den USA war dann der Wechsel zu Schalke perfekt, der 28-Jährige reiste zu seinen neuen Mannschaftskollegen nach China. Von dort aus ging es nach zwei kurzen Tagen in Deutschland weiter nach Mittersill – angesichts langer Flugzeiten und unterschiedlicher Klimazonen eine Strapaze. „Das ist zwar nicht ganz optimal gelaufen, war aber auch kein großes Problem“, sagt Oczipka.
Platz im linken Mittelfeld
Zwei Testspiele hat der Ex-Frankfurter mittlerweile für den S04 absolviert, jedes Mal durfte er eine Halbzeit lang ran. Domenico Tedesco ließ ihn in seinem 3-4-3-System im linken Mittelfeld spielen – eine Position, die er so auch noch von der Eintracht her kennt. „Von Haus aus bin ich eher offensiv ausgerichtet“, sagt er, „in der Rückrunde habe ich aber auch in der Viererkette auf der linken Abwehrseite gespielt.“
An die letzten Spiele gegen seinen neuen Verein erinnert er sich gern: „Wir haben, glaube ich, zweimal gewonnen“, schmunzelt er. Da habe es aber auch schon andere Spiele in der Arena gegeben. „Am härtesten war es immer, wenn ich auf meiner Seite gegen Jefferson Farfan und Atsuto Ucida spielen musste – ein hartes Brett“, sagt er heute.
"Einen Freifahrtschein hat hier niemand"
Zumindest den Japaner weiß er jetzt auf seiner Seite – andererseits ist Uchida ein Mitbewerber um einen Stammplatz. „Die Konkurrenz ist schon relativ groß“, sagt Oczipka, „einen Freifahrtschein hat hier niemand.“ Er habe allerdings schon im Vorfeld häufig Kontakt mit seinem neuen Trainer gehabt: „Er hat mir von Anfang an ein gutes Gefühl gegeben.“ Daher sei ihm auch die Entscheidung, zu den Königsblauen zu wechseln, nicht schwergefallen. „Schalke ist halt einer der Top-Klubs in Deutschland“, schwärmt der 28-Jährige. „Hier hat man die Möglichkeit, etwas Großes zu erreichen.“
Auch privat ist Oczipka auf dem besten Weg, Großes zu erreichen: Im Oktober steht Nachwuchs ins Haus. Ob es kein Problem für ihn sei, in dieser Situation so viel unterwegs zu sein? „Für mich ist das doch optimal“, winkt Oczipka ab, „ich sage einfach, dass ich mich um den Fußball kümmern und mich hier eingewöhnen muss, und meine Frau sucht sich daheim einen neuen Arzt und organisiert den Umzug – die ideale Rollenverteilung“, sagt er mit einem Augenzwinkern.