2:2 in Berlin - da war noch mehr drin. Yevhen Konoplyanka und Mark Uth treffen für Schalke
Schalke 04
Die Königsblauen sind nun seit drei Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Aber der nächste ganz große Schritt in Sachen Aufholjagd wurde verpasst. Dennoch: Die Richtung stimmt.

Nach seinem Tor nahm das Spiel Fahrt auf: Yevhen Konoplyanka jubelt über Schalkes 1:0-Führung. © dpa
Entgegen sonstiger „Gewohnheiten“ hatte Schalkes Trainer Domenico Tedesco seine Mannschaft gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg nahezu unverändert gelassen. Einzige Ausnahme: Für den gelb-gesperrten Weston McKennie stand Yevhen Konoplyanka in der Start-Formation. Keine schlechte Wahl, wie sich in der 17. Minute herausstellen sollte...
Denn in der sorgte der Ukrainer für den ersten der vielen Höhepunkte des Spiels: Eine feine Einzelleistung schloss Konoplyanka mit einem Schuss aus ca. 18 Metern zur Schalker 1:0-Führung ab. Ein gutes Omen: Denn in den sechs Bundesliga-Spielen, in denen die Königsblauen bis dahin mit 1:0 geführt hatten, gingen sie stets auch als Sieger vom Platz.
Nach dem 0:1 nahm Spiel Fahrt auf
Aber dieser Statistik wollten sich die Berliner, bei denen Trainer Pal Dardai seinen Vertrag einen Tag vor dem Spiel bis 2020 verlängert hatte, nicht beugen.
Folgerichtig schlug die Hertha zurück: Ondrej Duda, der Schalke durch seine zwei Tore schon das Hinspiel (0:2) „vermasselt“ hatte, passte den Ball mit der Hacke auf Marko Grujic, der zum 1:1 abschloss (39.). Alexander Nübel, Schalkes neue Nummer eins, war chancenlos.
Das in den ersten Minuten eher taktisch geprägte Spiel hatte nun richtig Fahrt aufgenommen – zahlreiche Rangeleien abseits des Spielgeschehens bestätigten das, Schalke musste zudem relativ früh zwei verletzungsbedingte Auswechslungen vornehmen: Für den von Karim Rekik gefoulten Alessandro Schöpf kam Suat Serdar (27.), für Benjamin Stambouli wurde in der 33. Minute Nabil Bentaleb eingewechselt.
Nübel verhindert das 3:2
Dem Schalker Spiel tat das alles keinen Abbruch. Die 2:1-Führung in der 44. Minute durch Mark Uth nach feiner Vorbereitung durch Bastian Oczipka hatten sich die Gäste redlich verdient. Umso unverständlicher, dass sie sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein kollektives Schläfchen leisteten, allen voran Salif Sané, das Vedad Ibisevic per Kopf zum 2:2 ausnutzte.
Nach dem Seitenwechsel nahmen sich beide Mannschaften zunächst ein wenig zurück, bis Davie Selke in der 61. Minute die nächste Sturm- und Drangphase in einem munteren Bundesliga-Spiel einleitete: Der Berliner Stürmer scheiterte allerdings mit seinem Schuss am glänzend parierenden Nübel.
Nun war Schalke wieder am Drücker – ohnehin taten die bislang in dieser Saison ja eher zögerlich auftretenden Tedesco-Schützlinge mehr für das Spiel als die Gastgeber, die sich auch vor eigenem Publikum nicht scheuten, auf Konter zu lauern.
Jarstein rettet die Hertha zwei Mal
Auf ihren Torhüter Rune Jarstein konnten sie sich jedenfalls verlassen: Der verhinderte in der 69. Minute gegen Serdar und in der 72. Minute gegen Steven Skrzybski den erneuten Berliner Rückstand.
Das sehr laufintensive Spiel im „Eisschrank“ Olympiastadion vor 43.027 Zuschauern (angesichts der guten Hertha-Saison eine relativ niedrige Zahl) hatte mittlerweile seinen Tribut gefordert. Die ganz großen Chancen blieben nun aus, nach insgesamt 92 sehr interessanten Minuten konnten beide Mannschaften offenbar mit diesem Unentschieden leben.
Der ganz große Schritt in Sachen Aufholjagd war es für Schalke zwar nicht, zumal mehr drin war. Immerhin gab es in der Rückrunde nun schon vier Punkte in zwei Spielen, in denen die Königsblauen in der Hinrunde leer ausgegangen war. Zumindest die Richtung stimmt also.