Ein neuer Treffpunkt für Erle

Festscheune auf dem Hof Böckenhoff geplant

Eine neue Festscheune mit integriertem Café und Gasthof soll der Erler Ortskern bekommen. Allerdings werden die Erler auf einen beliebten Treffpunkt künftig verzichten müssen.

Erle

, 27.04.2018, 15:25 Uhr / Lesedauer: 2 min
Aus der Scheune auf dem Hof Böckenhoff im Erler Ortskern soll eine Festscheune mit Café und Gasthof werden. Diesen Plan stellten (v.l.) Ralf Steiger, Johannes Böckenhoff, Alexandra und Dirk Böckenhoff, Arno Brömmel, André Wachtmeister und Michael Weddeling am Freitag vor.

Aus der Scheune auf dem Hof Böckenhoff im Erler Ortskern soll eine Festscheune mit Café und Gasthof werden. Diesen Plan stellten (v.l.) Ralf Steiger, Johannes Böckenhoff, Alexandra und Dirk Böckenhoff, Arno Brömmel, André Wachtmeister und Michael Weddeling am Freitag vor. © Foto: Berthold Fehmer

In der jetzigen Scheune auf dem Hof Böckenhoff, direkt gegenüber der Volksbank, wo jetzt noch Getreide und andere Dinge lagern, soll künftig der Veranstaltungstreffpunkt Erles liegen. Außen „mit ländlichem Touch“ gestaltet, so Volksbank-Vorstand Ralf Steiger: „Innen modern.“

Arno Brömmel, Besitzer der gegenüberliegenden Gaststätte Brömmel-Wilms, erklärte am Freitag, wie es zu der Idee kam. Der 58-Jährige habe sich vor Jahren Gedanken über sein Gebäude gemacht und anfallende Sanierungskosten errechnen lassen. Die geschätzten 180.000 bis 200.000 Euro seien für ihn zuviel, sagt Brömmel ehrlich: „Ich habe keinen Nachkommen, aber ein Interesse daran, dass die Gastronomie in Erle nicht ausstirbt.“ Der neue Plan erlaubt ihm, „noch ein paar Jahre mitzuwirken und in ein paar Jahren vielleicht ein bisschen ruhiger zu treten“.

Genossenschaft

Mitinitiator ist die Volksbank Erle. Steiger: „Wir wollen den Ortskern attraktiv halten und vielleicht noch attraktiver machen.“ Sein Vorstandskollege Michael Weddeling erklärt, wie das funktionieren soll: „Es wird eine Genossenschaft gegründet, an der sich jeder Erler bis zu einer gewissen Größenordnung beteiligen kann. Wir wollen möglichst alle Erler. Sie sollen davon profitieren, wenn der Laden gut läuft.“

Wie und wie viel Dividende ausgezahlt werden könnte, muss noch diskutiert werden. Ralf Steiger könnte sich auch eine „Liquiditätsdividende“ etwa in Form von Biermarken oder der „Arno-Karte“ vorstellen, die es ja bereits gibt.

„Ein Begegnungszentrum fehlt“, sagt Hofbesitzer Johannes Böckenhoff: ein Ort, an dem etwa Hochzeiten gefeiert oder Trauerfälle begangen werden können. Ihm ist wichtig, dass die Identität des Ortes erhalten bleibt. Die neuen Betreiber der Brennerei Böckenhoff, Dirk und Alexandra Böckenhoff, freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Gastronomie. „Wir sind als produzierende Brennerei fast die einzigen in der Gegend“, sagt Dirk Böckenhoff. Vorstellen können sich die Initiatoren, dass etwa Busreisende erst eine Führung durch die Brennerei erleben, vielleicht auch die Femeiche besuchen und dann in der Festscheune essen könnten. Für diesen Part kommt André Wachtmeister ins Spiel, der seine Catering-Erfahrung mitbringt und beim Ausscheiden Brömmels die Gastronomie übernehmen soll.

Dorfentwicklung

Genehmigungen, Architekten-Pläne, Finanzierung, die Gründung der Genossenschaft – vieles muss nun in Angriff genommen werden. „Wir glauben, dass wir bei der Gemeinde offene Türen einrennen“, glaubt Steiger. „Kick-off zur Dorfentwicklung“ nennt er das Vorhaben, Michael Weddeling hofft, dass man 2019 bereits fertig ist. Einen Plan, was mit dem Gebäude des jetzigen Gasthofs Brömmel-Wilms passieren soll, habe er noch nicht sagt Brömmel. Nur: „Ich würde da gerne wohnen bleiben.“ Bei Diskussionen zur Dorfentwicklung dürfte diese Frage aber diskutiert werden.