Vorgetäuschte Liebe Frau aus dem Kreis Borken wurde Opfer von „Love-Scamming“

Frau aus dem Kreis Borken wurde Opfer von „Love-Scamming“
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Heutzutage lernen sich viele Paare über das Internet kennen. Gerade hier kann auch das Verbrechen lauern. Die Masche ist bekannt: Täter nutzen das Internet, um Kontakt zu ihren potenziellen Opfern aufzunehmen.

Sie erschleichen sich das Vertrauen der Betroffenen, gaukeln ihnen die große Liebe vor - und ist die emotionale Abhängigkeit erst einmal geschaffen, sind die Betroffenen sprichwörtlich „blind vor Liebe“. Für Betrüger wird es dann ein Leichtes, sich hohe Geldsummen zu ergaunern.

So ist es jetzt auch einer Frau aus dem Kreis Borken ergangen, wie die Polizei bekannt gab. „Die Täter machen das sehr geschickt, da wird eine Illusion von Liebe geschaffen“, erklärte Polizeisprecher Thorsten Ohm auf Nachfrage. Es sei besonders perfide, gerade weil es sich in solchen Fällen auch um hochsensible und intimste Gefühle handele, die ausgenutzt werden, so Sprecher Thorsten Ohm. Die Frau wurde durch die Masche, die sich „Love Scamming“ nennt, um einen fünfstelligen Eurobetrag gebracht.

Emotionale Bindung aufgebaut

Laut Polizei gab der Betrüger vor, ein verwitweter Arzt zu sein, der im Ausland arbeite. Nachdem er eine emotionale Bindung zu der Frau aufgebaut hatte, bat er sie über Monate um eine Vielzahl von Überweisungen. Der Grund. Er habe aus dem Ausland keinen Zugriff auf seine Konten und werde ihr das Geld zurückzahlen.

Das Vorgehen des Täters ist für die Ermittler der Kriminalpolizei in Borken nicht unbekannt. Es handelt sich um eine längst weit verbreitete Betrugsmasche im Internet. Beim sogenannten „Love- oder Romance Scamming“ lernen die Betrüger ihre Opfer meist über Social-Media-Plattformen im Internet kennen.

Liebesgefühle vorgetäuscht

Anschließend täuschen Täter Liebesgefühle vor, um eine Vertrauensbasis zu schaffen. Diese Zuneigung nutzen die Täter später aus, um Notsituationen vorzutäuschen, in denen sie um die Übersendung kleinerer Geldbeträge bitten. Erfolgt die erste Bezahlung, erfinden die Täter weitere Notlagen, die gerechtfertigt werden. Damit verbunden sind auch neue Geldforderungen. In der Hoffnung, irgendwann das Gegenüber zu treffen, überweisen die Geschädigten immer weiter Geld.

Hoher Vermögensschaden

Der Vermögensschaden kann schnell den sechsstelligen Bereich erreichen. Die Opfer schöpfen zu diesem Zeitpunkt leider oft nicht so schnell Verdacht. Denn die Täter haben sie bewusst in eine emotionale Abhängigkeit gebracht. Oft ziehen sich derartige Fälle über einen längeren Zeitraum.

Warnhinweise

Grundsätzlich gibt die Polizei folgende Tipps:

  • Niemals Geld an Personen zu überweisen, die Sie noch nie persönlich getroffen haben.
  • Spricht der Chatpartner schon nach kürzester Zeit von der großen Liebe, einer gemeinsamen Zukunft oder gar Heiratsplänen, sollten Sie hellhörig werden.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten, Bankverbindungen oder private intime Fotos heraus. Diese könnten missbräuchlich verwendet werden.
  • Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Brechen Sie den Kontakt ab, sobald Ihnen etwas merkwürdig vorkommt und wenden Sie sich an die Polizei. Sichern Sie im Schadensfall Beweise, wie Screenshots von Chats, E-Mail-Kopien, erhaltene Fotos oder Bankbelege. All dies kann für die Ermittlungen wichtig sein.

Wie die Täter im Detail vorgehen, wie sie sich erkennen lassen, welche Formen des Scammings es gibt und was Betroffene tun sollten, finden Interessierte unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming.