Die Zahl der Flüchtlinge in Raesfeld hat sich seit 2013 fast verdreifacht. Die Zahl der Wohnungen für Asyl-Suchende versiebenfacht. Das macht auch der St.-Sebastian-Grundschule im Ort zu schaffen.
Die Klassen platzen aus allen Nähten, sagt Schulleiter Thomas Schulleiter auf Anfrage dieser Redaktion. „Raesfeld ist besonders betroffen von der aktuellen Flüchtlingssituation“ sagt er. Viele Familien würden aktuell in Raesfeld zusammengeführt. Was auch an der „großen Hilfsbereitschaft in Raesfeld“ liegt.
Der Schulleiter erklärt: Aktuell gibt es 15 Kinder geflüchteter Menschen in der St.-Sebastian-Grundschule. „Das stellt uns vor große Herausforderungen.“ Bei 90 Kindern insgesamt in der Schule macht das mehr als ein Zehntel. Die Kinder, die aus der Ukraine gekommen sind, seien dabei nur „der letzte Tropfen auf die schon gefüllten Klassen“.
Kinder behutsam ranführen
Besonders in der dritten Klasse kommt es zu Klassengrößen von 28 bis 29 Kinder. Zu viel, um der schulischen und integrativen Entwicklung der Kinder gerecht zu werden. Die Schulverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen sieht einen Klassenrichtwert von 23 Schülern vor. „Bis zu sechs Kinder mehr pro Klasse ist schon eine Menge“, erklärt der Schulleiter.
Weil: „Die Kinder können meist kein oder nur wenig Deutsch“, sagt Schlüter. „Wir müssen sie behutsam ranführen, damit sie überhaupt an sprachgebundenen Fächern wie Deutsch oder Sachkunde adäquat teilnehmen können.“ Das geht nur, wenn sie viel Deutsch sprechen. Dafür wiederum braucht es kleine Klassen und Gruppen.
Mitarbeiter teilen sich Stelle
Um der Situation Herr zu werden hat das Land NRW bereits die Möglichkeit einer zusätzlichen Lehrstelle geschaffen. Drei Mitarbeiter teilen sich die, befristet bis Ende Januar 2023. „Unser größtes Problem ist das Personal. Wir wünschen uns, dass die Kräfte eine Vertragsverlängerung bekommen“, so der Schulleiter. Zudem unterstützen 15 ehrenamtliche Helfer.
Langfristig brauche es neben mehr Personal auch mehr Förderstunden für Menschen geflüchteter Menschen. Dass es weniger Kinder werden, glaubt Schlüter nämlich nicht.
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