Gut gelaunt feierten die Raesfelder Schützen ihr Fest am Wochenende. Partys mit Musik am Abend. Zahlreiche Programmpunkte über die Tage verteilt: vom großen Zapfenstreich am Rathaus über das Hochamt für die Gefallenen weiter zu einem Frühkonzert und Ehrungen verdienter Schützen.
Spätestens, als der Umzug durchs Dorf startete, füllten sich die Straßen in Raesfeld und alle Schützen waren auf den Beinen. Sie verabschiedeten sich feierlich von ihrem Königspaar Werner Ridder und Ute Nienhaus.
Gespannt schauten nun alle auf das Vogelschießen am Montag, bei dem sich die Schützen auf die Suche nach einem neuen König machten. Nach einer ordentlichen Stärkung bei einem Frühstück im Festzelt hieß es Antreten und Abmarsch zum Seniorenheim und zum Pastors Busch, wo das Vogelschießen an der Vogelstange startete.
Allerdings war das Gewehr nach 12 Schüssen defekt, was eine erzwungene Schießpause mit sich brachte und alles etwas verzögerte. Das Gewehr konnte noch repariert werden.
Vor dem Vogel wurden traditionell die Insignien geschossen. Das Zepter konnte Bürgermeister Martin Tesing gewinnen, der Reichsapfel ging an Markus Marpert. Den linken Flügel sicherte sich Markus Wilger, über den rechten Flügel freute sich Dominik Nagel. Die Krone teilten sich Robin Klein-Ridder und André Gülker.
Als Ehrengäste waren Bürgermeister Martin Tesing, der stellvertretende Bürgermeister Hans-Dieter Strothmann und Pastor Fabian Tilling geladen.
Als Königsanwärter traten zunächst Präsident Werner Vorholt, Meinolf Rosenberger und Udo Paschen an. Udo Paschen war vor 25 Jahren der König der Junggesellen und wollte diesmal auf den „richtigen“ Thron.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Burgmusikanten brachte sich wenig später auch Matthias Sümpelmann, Vorsitzender der Burgmusikanten Raesfeld, ins Spiel. Schuss um Schuss verging. Zuletzt fiel der Schwanz durch den Schuss von Meinolf Rosenberger.

Der Vogel hielt sich zunächst wacker und zeigte den Königsanwärtern die kalte Schulter. Die vier Kandidaten kämpften in einem spannenden Schießen um die Königswürde. Bei jedem Schuss fieberten die Schützenfreunde mit und feuerten ihre Favoriten an. Der Vogel fiel Stück für Stück, stand kopf - und wieder gerade.
Am Ende mussten sich drei Anwärter und der Vogel geschlagen geben. Mit dem 350. Schuss beförderte Meinolf Rosenberger (56) den Vogel zu Boden. Der Jubel war groß.
Zu seiner Königin wählte er Andrea Wobbe (59). Sie zeigte sich erleichtert: „Es war schon ein Kampf“, erläuterte sie. Und auch der König verriet: „Um ehrlich zu sein: Ich habe weiche Knie“.
Die Reihe der Gratulanten war lang. Die Freude groß. Präsident Werner Vorholt musste sich zum dritten Mal in Folge geschlagen geben. Das Throngefolge setzt sich aus Klemens Suer, Stefanie Baade, Alfons Wellmeyer und Margret Epping zusammen, die das Königspaar im kommenden Jahr unterstützen werden.