Der Bau- und Umweltausschuss beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mehrfach mit Bäumen. Zum einen hatten Anwohner am Südring Anträge eingereicht, die Platanen zu beschneiden, weil sie Schatten auf die PV-Anlagen werfen würden.
Auf Empfehlung der Verwaltung und des Arbeitskreises Grünschnitt sollten aber nur vier Platanen bis auf den Knotenpunkt erneut zurückgeschnitten werden. Die weiteren Bäume zurückzuschneiden, sei ein „Todesurteil für die Platanen“, so Bauamtsleiter Bernd Roters. Der Ausschuss folgte der Empfehlung und entschied sich für die vorliegenden Beschlussvorlagen.
Bernd Roters erklärte, dass die geschnittenen Platanen auf Dauer erneut Triebe ausbilden. So brauchen diese auch künftig einen Rückschnitt. Triebe, die nachwachsen, könnten abbrechen. Bei den Platanen ohne Rückschnitt bestehe dieses Risiko nicht.
Bäume fällen?
Hinzu kamen mehrere Anträge zur Fällung von Bäumen. Bei den Bäumen handelte es sich um eine amerikanische Roteiche am Lukasweg, einen Baum am Heideweg und an der Schermbecker Straße.
Der Arbeitskreis sprach sich für den Erhalt der Bäume aus. Lediglich die amerikanische Roteiche bereitete den Politikern Kopfzerbrechen. Sie stehe auf dem Gelände der Gemeinde. Allerdings wäre der Nachbar berechtigt, sie zu beschneiden: „Die amerikanische Roteiche am Lukasweg ist absolut vital, ein Rückschnitt wäre fatal“, erklärte Bernd Roters und sprach dann von einem „Tod auf Raten“.
Andre Olbing (CDU) meinte, wenn der Nachbar das Recht habe, den Baum zu beschneiden, könne man besser hingehen und den Baum fällen: „Es ist schade um den schönen Baum, aber manchmal müssen wir diese Schritte gehen.“
Helmut Hellenkamp (SPD) kritisierte, dass es ein „Abgesang auf diesen Baum“ sei. „Er ist super erhalten, ich verstehe nicht, warum wir uns nicht Gedanken machen.“ Er kritisierte, dass dann nur weitere Anträge auf Fällungen folgen würden.
Darauf erklärte Bürgermeister Martin Tesing, dass man vorab das Nachbarschaftsrecht noch nicht berücksichtigt und der Baum auch schon Schäden am Haus angerichtet habe.
Wenn die Rechtslage wirklich so ist, dann lieber ein schneller Tod als ein Tod auf Raten, dachte sich dann wohl die Mehrheit. Bei neun Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen durch Josef Spangemacher (Grüne) und Helmut Hellenkamp (SPD) entschied sich der Ausschuss dafür, den Baum zu fällen.