Ein Bagger versetzt der Alten Mühle Brune einen Stoß.

Von dem Schuttberg aus hat der Baggerfahrer der maroden Holzkonstruktion einen Stoß versetzt. Diese ist dann schnell in sich zusammengebrochen. © pd

Alte Mühle Brune stellte Gefahr dar – Neuaufbau nicht zu finanzieren

rnAlte Mühle

Die Alte Mühle Brune war in Raesfeld ein prägnantes Gebäude. Nun ist das einsturzgefährdete Gebäude abgerissen worden.

von Andreas Rentel

Raesfeld

, 22.09.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch ohne Flügel war die Mühle, die zuletzt vom Raesfelder Alois Brune betrieben worden ist, ein prägnantes Gebäude. Jetzt ist das Gebäude abgerissen worden.

Am Dienstagmorgen ist mit den Arbeiten begonnen worden, die noch einige Tage dauern werden. „Die Mühle war ab dem ersten Obergeschoss nicht mehr begehbar“, sagt Hans Brune. Seinen drei Geschwistern und ihm gehörten die Mühle und das angrenzende Elternhaus als Erbengemeinschaft. Zudem hat diese das Eigentum an dem Grundstück.

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Ein Neuaufbau der Mühle, die nicht unter Denkmalschutz gestanden hat, hätte rund 1,7 Millionen Euro gekostet, so Brune. Auch öffentliche Mittel hätten nicht ausgereicht, um das Bauwerk zu erhalten. Daher habe es keinen Käufer für die Mühle gegeben.

Zwar war die Mühle verschlossen, dennoch habe das Gebäude wegen seines schlechten Zustands eine Gefahr dargestellt. Daher hat sich die Erbengemeinschaft für den Abbruch der Mühle und des Elternhauses entschieden. Letzteres stammt vermutlich aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Brune betont, dass die Abbrucharbeiten in Abstimmung mit der Gemeinde Raesfeld erfolgt sind.

„Konstruktion ist in sich zusammengefallen“

Diese liefen schneller ab als erwartet. Die Holzkonstruktion, die im Jahr 1859 auf den bis zu einen Meter dicken Außenwänden der Mühle errichtet worden war, erwies sich als so instabil, dass der Baggerfahrer des Abriss-Unternehmens diese mit einem Stoß zum Einsturz brachte. Brune: „Die Konstruktion ist in sich zusammengefallen.“

Um mit dem Gerät die nötige Höhe zu erreichen, war aus dem Schutt des zuvor abgerissenen Elternhauses ein Hügel aufgeschüttet worden, auf den der Bagger fahren konnte. Mit dem Entfernen der Keller und eines Hauptwegs, der früher an der Mühle entlang führte, werden die Arbeiten noch einige Tage dauern. Und: Die Fläche, auf der Mühle und Haus standen, bleibt grüne Wiese, so Brune.

Zur Historie der holländischen Getreidemühle: Nach dem Kauf wurde diese in der Nähe von Osnabrück in ihre transportfähigen Einzelteile zerlegt und in Raesfeld wieder aufgebaut. Im Dezember 1860 erfolgte die Betriebsgenehmigung. Müller Rulhoff war ab dem Jahr 1861 erster Pächter.

Arbeit vor vielen Jahren eingestellt

Ihre letzten beiden Flügel hat die Mühle bereits im Jahr 1920 verloren, als der Betrieb auf eine Dampfmaschine umgestellt worden ist. 1958 hat Müllermeister Alois Brune den Betrieb übernommen und die Mühle auf Elektrizität umgestellt.

Weil die Anlage nicht mehr konkurrenzfähig war, wurde das Gewerbe im September 1974 abgemeldet. Trotz erhaltener Funktionsfähigkeit erfolgte das Schroten und Mahlen ab dem Jahr 1980 nur noch für den Eigenbedarf. Aber auch diese Arbeiten wurden auch schon vor vielen Jahren eingestellt.

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